15.10.2007 - Wieder einmal Sitzen
Eigentlich wollten wir mit dem Zug in die Berge fahren, wegen der als sehenswert beschriebenen Fahrt. Doch den Wecker um 6.30 Uhr wollten wir nicht so recht hoeren. Im Halbschlaf fiel uns dann ein, dass wir auch mit dem Bus hin und dem Zug zurueckfahren koennen, zwei Fliegen mit einer Klappe also.
Gegen 11.00 Uhr schafften wir es dann irgendwie zum Busbahnhof. Haetten wir nicht ausschecken muessen, haetten wir wahrscheinlich noch weiter geschlafen. Der Busbahnhof war ein einziges Gewusel. Dass hier nicht so haeufig Touris rumlatschen, bemerkte man nicht zuletzt an den wie Autos glotzenden Indern, sondern auch an den in Hindi ausgeschilderten Zielorten.
Wir fragten uns durch. 12.45 Uhr sollte angeblich ein Bus fahren, noch eine gute Stunde warten. Als Sicherheit nervten wir weitere Busfahrer und Kassierer. Irgendwann stolperten wir erneut in Richtung eines Buses, der gerade losfuhr. Ist das der Bus nach Araku? - Ja, ja, schnell schnell. Es war gerade einmal 12.30 Uhr. Dass die Inder jetzt auch noch ueberpuenktlich sind, haetten wir nicht gedacht. Dieses Volk ueberrascht immer wieder.
Diese Busfahrt, uebrigens weitere 4 Stunden sitzen, fuehrte durch wunderschoene Landschaften, erst uebers platte Land Richtung Berge. Es war eine einzige Postkartenlandschaft, Reisfelder, super viele Palmen und kleine Doerfer. Der Bus kletterte dicht bewaldete Berghaenge hinauf auf ein von Taelern durchzogenes Hochplateau. Hier lebten die Staemme der Araku. Natuerlich waren sie schon von den Indern zivilisiert, die Haenge entwaldet und die Strassen geteert. Die Weiterfahrt ins Tribes-Gebiet haette noch mindestens eine Woche an Zeit gekostet und waere auch teilweise gefaehrlich geworden, da die uebrigen Staemme den Kontakt zur Aussenwelt schaeuen. Erkennen konnte man die Frauen an den drei Nasenringen, beidseitig und mittig.
Araku war ein kleines Nest, in einem Tal an der Hauptstrasse gelegen. Nichts Besonderes. Landschaftlich aber wunderschoen. Wir gingen durch den Ort, da ging auch schon die Sonne unter. Also liessen wir uns in einer einheimischen Bar nieder. Und wie so oft sah man auch hier die Folgen von unterdrueckten Minderheiten, die den Ausweg im Alkohol suchen. Nach zwei Bierchen gingen wir ins Bett, es war gerade einmal 9.00 Uhr. Wir waren einfach platt und freuten uns auf eine milde Nacht in unserer nach Tribe-Bauweise erstellten Igluunterkunft.
Doch von einem gesunden Schlaf war keinesfalls zu berichten. Bis um 11.00 Uhr lief der Fernseher der Rezeption im Nachbariglu auf voller Lautstaerke. Um 12.00 Uhr meinte eine Ratte im Strohdach Terz machen zu muessen. Wir klopften die Decke ab. Es war kurz ruhig. Doch wir fanden Rattenexkremente im Zimmer. Das bedeutet wohl, dass die Ratte auch zu Besuch nach unten kommen kann!!! Um 4.00 Uhr ein Rascheln, die Ratte hat sich den Weg ueber das Fernsehkabel nach unten geebnet. Wir machten schnell dasLicht an, da kletterte sie auch schon wieder zurueck. Nun war Joe nicht mehr zu halten. Er klopfte das Dach nicht mehr ab, sondern bearbeitete es mit Fausthieben. Die Folge war ein lautes Quiken und Fauchen. Es blieb ruhig. Die Ratte war besiegt. 6.00 Uhr, der Fernseher der Rezeption wird wieder angeschmissen. So viel zu unserer Nacht.
16.10.2007 - Wandertag
Am naechsten Tag stand nach dem "Fruehstueck" (es gab Reis mit Chicken und Egg Masala) in einem "Restaurant" an der Strasse und einem leckeren Chai-Tee im Strassenlokal das Tribe-Museum auf dem Programm. Es war nichts Besonderes. Das einheimische Bogenschiessen im Vorgarten machte da schon mehr Spass.
Anschliessend wanderten wir durch das Tal fern ab des Dorfes und versuchten ueber Umwege unser dem Ort vorgelagerte "Hotel" zu erreichen.
Nachdem wir ueber Bahnschienen unser Hotel dann doch noch erreicht hatten, machten wir uns fuer die Abfahrt bereit. Natuerlich war dieser Tag sehr erholsam. Doch mussten wir auch an unsere Weiterfahrt denken. Schliesslich mussten wir in zwei Tagen unseren Flieger nach Bangkok nehmen.
Es stand ja immer noch diese grandiose Zugfahrt auf dem Programm. Vier Stunden sollte sie dauern. Um 16.00 Uhr ging es los, nachdem wir mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof gefahren waren. Im Endeffekt war es das Gleiche wie die Busfahrt, nur, dass die Gebiete, die man durchfuhr, abgeschiedener waren und wir an der Tuer stehend durch maechtige Urwaelder in Serpentinen die Berge hinunterfuhren. Es war schon ein Erlebnis.
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