Eigentlich wollten wir nach unserer Backwaterstour nur kurz in die Travel Agency, um unsere Weiterfahrt zu buchen, doch dann kam alles ganz anders. Wir liefen ganz zufaellig Virginie, der Franzoesin, ueber den Weg. Sie erzaehlte uns irgendetwas von Bollywood, Werbung und Geld. Wir stimmten zu.
Schlepper haetten sie angesprochen, sie braeuchten europaeisch aussehende Personen fuer einen Werbespot. Eben noch schnell die Gage ausgehandelt, innerhalb von einer halben Stunden die Koffer gepackt und schon ging es gegen 19.00 Uhr los in Richtung Drehort, den wir eigentlich um 23.00 (!!!) erreichen sollten. Mit uns waren weitere 15 Traveller in einem qutischgelben Tourbus.
Unser Tourbus
23.00 Uhr war es ungefaehr, als wir nach ettlichen Stops kurz ausserhalb der Stadt unser Dinner zu uns nahmen. Ueber Unterkunft und Spesen hatten wir natuerlich auch verhandelt. Zusaetzliche Ausgaben sollte es an den naechsten beiden Tagen keine geben.
Wir machten noch weitere Stops an irgendwelchen Kreuzungen, die durchaus gut besucht waren. Erstaunlich viele Lastwagen kurvten zu dieser Uhrzeit auf Suedindiens Strassen herum. Gegen 3.30 Uhr erreichten wir dann Pallochi im Hinterland. Geschlafen hatten wir kaum. Daher freuten wir uns eigentlich sehr darueber, dass der Dreh von 8.00 Uhr auf 10.00 Uhr am naechsten Tag verschoben wurde. Ueber die Rollenverteilung hatten wir noch keinen blassen Schimmer.
Wir machten noch weitere Stops an irgendwelchen Kreuzungen, die durchaus gut besucht waren. Erstaunlich viele Lastwagen kurvten zu dieser Uhrzeit auf Suedindiens Strassen herum. Gegen 3.30 Uhr erreichten wir dann Pallochi im Hinterland. Geschlafen hatten wir kaum. Daher freuten wir uns eigentlich sehr darueber, dass der Dreh von 8.00 Uhr auf 10.00 Uhr am naechsten Tag verschoben wurde. Ueber die Rollenverteilung hatten wir noch keinen blassen Schimmer.
Irgendwann am naechsten Morgen klingelte das Telefon, wake up call. Joe ging nach einer Dusche fix hinunter in die Lobby, um Trinkwasser zu holen und stellte fest, dass ausser ihm noch keiner wach war. Nur so ein bloeder Inder stand da herum, ein weiterer Schlepper, der uns zum Dreh bringen sollte. Ach ja, es war 6.30 Uhr.
Wieder einmal haben die Inder untereinander in einer der beeindruckendsten Formen kommuniziert. Es blieb uns nichts anderes uebrig als zu warten, einen Tee im Nachbarlokal zu trinken und weiter zu warten. Um 10.00 Uhr, als dann alle uebrigen Schlepper und Regisseure auch wach waren, ging es dann los. Angekommen am Set, bot sich uns eine wunderschoene Naturkulisse dar. Hinter einer mit Palmen und Wiesen gesaeumten Ebene erstreckte sich ein massives steil aufragendes Gebirge. Es war definitiv ein Postkartenmotiv!
Wieder einmal haben die Inder untereinander in einer der beeindruckendsten Formen kommuniziert. Es blieb uns nichts anderes uebrig als zu warten, einen Tee im Nachbarlokal zu trinken und weiter zu warten. Um 10.00 Uhr, als dann alle uebrigen Schlepper und Regisseure auch wach waren, ging es dann los. Angekommen am Set, bot sich uns eine wunderschoene Naturkulisse dar. Hinter einer mit Palmen und Wiesen gesaeumten Ebene erstreckte sich ein massives steil aufragendes Gebirge. Es war definitiv ein Postkartenmotiv!
Erst einmal wurden wir durch Hundertschaften von einheimischen Statisten in ein Backstage-Zelt abgefuehrt.
Das VIP-Zelt
Hier tat man alles fuer unser Wohlergehen. Sogar eine Klimaanlage (in einem offen stehenden Zelt!!!) stand uns zur Verfuegung. Nach fuenf Minuten kam dann der Regisseur zu Joe, der ihn als ersten Darsteller ausgewaehlt hatte. Es ging in die Maske. Ohne zu wissen was auf ihn zukam, bekam er seine Arbeitskleidung und wurde geschminkt.
Joe in der Maske
Vom Personal Assistent stets begleitet, ging es zum Set. Uns wurden die Wuensche aus den Augen abgelesen. Stuehle und Getraenke wurden uns hinterhergetragen, Spiegel wurden uns vorgehalten - wir sollten naemlich entscheiden, ob uns die Maske gefaellt - und als der Personal Assistant dann auch noch anfing zu Faechern, wurde es zu viel. Fuehlen wie ein Koenig, ok - aber bitte ohne Sklavenhaltung. Simon wurde dann gluecklicherweise auch noch zu den Darstellern des heutigen Tages ausgewaehlt. Zehn weitere Touris mussten bis morgen auf ihren grossen Auftritt warten und langweilten sich.
Die Story: Der Werbespot stellte einen sportlichen Wettstreit zwischen vier Laendern dar. Unsere Sequenz, eine von Vieren, stellte den Vergleich zwischen Indien und den USA im Palmenwettklettern dar. Es ging darum wer von diesen beiden Laendern als erstes auf eine von zwei etwa 15 Meter hohe Palmen geklettert war. Joe spielte den Schiedsrichter, Simon war im Team USA, sozusagen der Coach von seinem Schuetzling. Dieser war Englaender und durfte abgesichert ungefaehr 30 Mal die Palme "hochklettern".
In Wirklichkeit wurde er hinaufgezogen. Die Inder aus dem Dorf konnten natuerlich wesentlich schneller ungesichert die Palme erklimmen. Und dies war auch Sinn der Sache. Die Inder sollten Weltmeister aller Disziplinen werden und somit fuer ihr Land und das Cricket-Team (die bekanntlich gerade Weltmeister geworden sind) werben. Einmal fertig gestellt, soll dieser Spot nicht nur in die "Wohnzimmer" einer Milliarder Inder gelangen, sondern auch bei Internationalen Kanaelen wie Star Sports, Star Movie und Eurosport Asien zu sehen sein.
In Wirklichkeit wurde er hinaufgezogen. Die Inder aus dem Dorf konnten natuerlich wesentlich schneller ungesichert die Palme erklimmen. Und dies war auch Sinn der Sache. Die Inder sollten Weltmeister aller Disziplinen werden und somit fuer ihr Land und das Cricket-Team (die bekanntlich gerade Weltmeister geworden sind) werben. Einmal fertig gestellt, soll dieser Spot nicht nur in die "Wohnzimmer" einer Milliarder Inder gelangen, sondern auch bei Internationalen Kanaelen wie Star Sports, Star Movie und Eurosport Asien zu sehen sein.
Team USA
Der Dreh an sich war recht anstrengend. Wir schmorten in der Mittagssonne und hatten zwischen den verschiedenen Szenen aus unterschiedlichen Perspektiven sehr viel Freizeit. Trotzdessen war es super interessant zu sehen, wie ein solcher Dreh ablaeuft, vor allem mit dieser mittelalterlichen Ausruestung!!!
Nach acht Stunden Dreh war dann alles im Kasten und es ging zurueck nach Pallochi. Da wir morgen aufgrund unseres Bekanntheitsgrades nicht mehr in anderen Szenen mitspielen durften, bekamen wir unsere Gage und konnten am naechsten Tag die Stadt in Richtung Osten verlassen. Die Hoteluebernachtung gab es natuerlich gratis oben drauf. Haetten wir heute oder morgen zurueck nach Kochi fahren wollen, waere auch dieser Wunsch erfuellt worden. Die Gage betrug 3000 Rupis, etwa 60 Euro pro Person und Drehtag, sozusagen ein Monatslohn einer gut buergerlichen indischen Familie. Die indischen Statisten aus dem Dorf bekamen 50 Rupis fuer den ganzen Tag Jubeln und Warten, Jubeln und Warten und sich anschreien zu lassen.
Der Dreh an sich war recht anstrengend. Wir schmorten in der Mittagssonne und hatten zwischen den verschiedenen Szenen aus unterschiedlichen Perspektiven sehr viel Freizeit. Trotzdessen war es super interessant zu sehen, wie ein solcher Dreh ablaeuft, vor allem mit dieser mittelalterlichen Ausruestung!!!
Nach acht Stunden Dreh war dann alles im Kasten und es ging zurueck nach Pallochi. Da wir morgen aufgrund unseres Bekanntheitsgrades nicht mehr in anderen Szenen mitspielen durften, bekamen wir unsere Gage und konnten am naechsten Tag die Stadt in Richtung Osten verlassen. Die Hoteluebernachtung gab es natuerlich gratis oben drauf. Haetten wir heute oder morgen zurueck nach Kochi fahren wollen, waere auch dieser Wunsch erfuellt worden. Die Gage betrug 3000 Rupis, etwa 60 Euro pro Person und Drehtag, sozusagen ein Monatslohn einer gut buergerlichen indischen Familie. Die indischen Statisten aus dem Dorf bekamen 50 Rupis fuer den ganzen Tag Jubeln und Warten, Jubeln und Warten und sich anschreien zu lassen.
Abends ging es dann noch mit den meisten Kollegen auf ein Bier in eine Bar, eigentlich ein dreckiges Loch. Trotzem war es sehr gut besucht und auf jeden Fall lustig, da die Inder alle so betrunken waren. Gegessen haben wir heute leider nichts mehr. Unsere Co-Regisseure stiessen spaeter auch noch hinzu. Gute Nacht.
1 Kommentar:
hallo ihr zwei zukünftigen weltberühmten bollywood-stars, das mit dem gehalt ist ja mal ziemlich unfair, die armen inder. ich mache mich gleich auf dem weg nach bremen und montag muss ich nocheinmal zum zahnarzt-juhu. ich habe ja am 23.10. meine mündliche prüfung und zwar um 20:00 uhr. die spinnen doch! ich müsst mir dann ganz dolle die daumen drücken, weil gestern hatten die landwirte prüfungen beim gleichen prof. und fach und da sind schon wieder 8 leute durchgefallen was mir ja ein wenig angst macht.
ich wünsche euch ein schönes wochendene und nehmt euch in acht vor den stalkern ;-) eine ganze dicke umarmung von mir
Kommentar veröffentlichen