southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Donnerstag, 22. November 2007

Hanoi und das chinesische Visum - 20.11.2007

Wir wollten heute morgen recht zueging zur chinesischen Botschaft, um das Visum fuer die Weiterfahrt nach Suedchina zu besorgen. Schnell praegten wir uns noch den Stadtplan im Kopf ein und los ging es. Doch so leicht wie es schien, war es dann doch nicht. Die Karte des Lonely Planet liess uns einmal mehr im Stich. Und als wir nach einer guten Stunde im Botschafterviertel angekommen waren, konnte uns leider auch niemand weiterhelfen. Hier sprach kein Polizeibeamter englisch, noch nicht einmal vor der mit Kriegsbildern geschmueckten nordkoreanischen Vertretung.

An der chinesischen Botschaft angekommen, konnte uns selbst der Beamte am Tor nicht weiterhelfen, obwohl wir den Pass in der Hand hielten, auf das vietnamesische Visum zeigten und China, China sagten. Also liefen wir weiter, zehn Meter. Da war es, das chinesische Konsulat und die Visaabteilung.

Wir fuellten die Formulare aus, einer nach dem anderen, weil leider nicht genuegend Kugelschreiber vorhanden waren. Nachdem wir alles ausgefuellt und das Passfoto aufgeklebt hatten, wollten wir die Antraege abgeben. So sollte es eigentlich sein. Doch die chinesische Vertertung hatte genau vor einer Minute die Tueren geschlossen. Dann wurden wir auch noch aufgefordert zu gehen. Es war 11.00 Uhr, besser gesagt eine Minute nach elf. Hier wurden nur 2 1/2 Stunden gearbeitet, am Tag, und das auf die Minute genau.

Da wir morgen an die Halong Bucht fahren wollten, wir keine Zeit mehr fuer eine Bearbeitungszeit von vier Tagen (fuer einen Aufkleber mit Stempel!!!) haben wuerden, braeuchten wir ein Expressvisum. Der Spass wuerde uns das Doppelte kosten, gut 40 Euro, fuer die Durchfahrt durch ein Land, das wir eigentlich gar nicht besuchen wollten. Einerseits hatten wir selbst Schuld, andererseits war es die beschissene chinesische Kommunisten-Buerokratie, schlimmer als bei uns.

Wir liefen noch schnell an der deutschen Botschaft vorbei, dann jedoch zurueck ins Hotel, wo wir unsere Sachen zusammensuchten und mit dem Taxi zum Busbahnhof fuhren. Die Leute dort schlugen sich fuer die Prvision vom Ticket office um uns. Hier gab es so eine grosse Konkurrenz, dass ungelogen ein Gerangel losging, als wir die Abfertigungshalle betraten. Eigentlich ist das auch nicht verwundernswert, wenn alle zehn Minuten Kleinbusse in Richtung Halong aufbrechen.

Die Fahrt fuherte drei Stunden durch das platte Land, an Industriegebieten, Kleinstaedten und abgeernteten Reisfeldern vorbei, bis an die Kueste des Suedchinesischen Meeres. Die Fahrt war anstrengend, da es landschaftlich nicht ansprechend war. Zu sehr sah man hier die Folgen des Wirtschaftswachstums, ueberall wurde gebaut, ein Industriegebiet nach dem anderen. Da konnte die Pause auch nichts aendern. Bemerkenswert war, dass oft riesige Baumstaemme vor den zahlreichen Saegewerken lagen, obwohl es doch gar keine abzuerntenden Waelder in Vietnam mehr gibt. Liegt hier das illegal gefaellte laotische Holz aus den Grenzregionen?

Halong erreichten wir gegen 17.00 Uhr. Mit einem Entwicklungshelfer, der aus Tschechien kam und perfekt vietnamesisch sprach, und seiner einheimischen Freundin fuhren wir vom erneut weitentfernten Busbahnhof in die Stadt. So drueckten wir einmal wieder den Preis.

Da hier in Bai Chai, dem Touristenzentrum an der Halongbucht, gerade Nebensaison war, gab es Betten im Ueberfluss, nicht so wie in Hanoi. Da unser Taxi an einem drei-Sterne-Hotel hielt, war es eigentlich eher Zufall, dass wir hier nach dem Preis fragten. Natuerlich verneinten wir sofort, wurden dann aber aufgefordert einen eigenen Preis zu nennen. Aber mehr als 10 Dollar wollten wir nicht zahlen. In der Hoffnung, dass wir die Bootstour in der Lobby buchen wuerden, bekamen wir ein wirklich nobles, riesiges Zimmer fuer 10 Dollar die Nacht. Doch das Angebot fuer die Bootstour morgen (28$) lehnten wir ab.




Abends versuchten wir dann noch vergebens nach dem Abendsessen (vietnamesische Portionen sind zu klein) ins Internet zu gelangen. Die meisten Seiten waren gesperrt. Anschliessend tranken wir noch ein Bier in einem mit Pavillonen ueberdachten Lokal an der Hauptstrasse. Die Nacht war ein Genuss.

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