southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Donnerstag, 8. November 2007

Vientiane, wir kommen - 07.11.2007

Eingetlich wollte Joe den einheimischen Bus nehmen, doch der sollte 16 bis 18 Stunden fahren, obwohl es neue Strassen gibt und es nur 650 Kilometer bis in die Hauptstadt Laos' sind.

Also entschlossen wir uns doch den V.I.P. Bus zu nehmen, dies jedoch schon gestern Abend. Da es jedoch mehrere Busbahnhoefe hier gibt und wir gestern Abend an einem abgewiesen wurden, es wuerden angeblich nur noch abends Busse fahren, folgten wir heute morgen dem Lonely Planet.

Um 6.30 Uhr ging es los, mit dem Tuk Tuk zum Champassak Plaza Shopping Center. Im Endeffekt war dies ein typisch laotischer Markt. Die letzten Meter mussten wir allerdings laufen, da unser Fahrer ein paar Touris mitnehmen wollte, die zum Flughafen mussten. Damit liess sich nun einmal mehr Geld verdienen. Hier war auch kein Bus weit und breit zu sehen. Also nahmen wir uns das naechste Gefaehrt. Diesmal eine alte Rikscha, die seitlich an ein Mopet angebracht war. Sicher fuehlte man sich hierbei allerdings nicht.

Wir fuhren 8 Kilometer nach Norden zum, wie sollte es auch anders sein, Northern Busterminal. Hier stand dann auch gleich ein Bus auf der Ausfahrt. Und da es schon 7.15 Uhr war, und der V.I.P. Bus schon um 5.30 Uhr fahren sollte, stiegen wir auch sofort ein.

Doch wir bemerkten schnell, dass es kein V.I.P. Bus war. Anscheiend gab es wirklich keine V.I.P. oder Expressbusse mehr, die tagsueber nach Vientiane fahren. Fuer die ersten 30 Kilometer brauchten wir eine gute Stunde. Savanaketh, 250 Kilometer entfernt, erreichten wir um 12.30 Uhr. Wir nahmen so jeden mit, der mitfahren wollte. Der Fahrer, gerade mal 18 Jahre alt, und die minderjaehrigen Kassierer machten ununterbrochen Pausen, ohne zu sagen, wie lange sie denn halten wuerden.

An so einem Halt sprach uns dann Laote an: "Do you speak english?" - Natuerlich. Er wuerde jedoch nur deutsch sprechen, erzaehlte er uns. Und als wir erzaehlten, woher wir kaemen, fing er an in einem perfekten Deutsch loszuerzaehlen. Er wurde wie viele Einwohner sozialistischer Laender zum studieren in die Deutsche Demokratische Republik verfrachtet, fuer vier Jahre von 1976-1980.

An einem weiteren Stop mussten wir auch mal fruehstuecken. Schliesslich hatten wir heute morgen keine Zeit dazu. Und das Gute war, wir mussten gar nicht aussteigen. In windeseile stuerzten etwa 20 Personen ueber die am Boden liegenden Saecke in den Bus. Es gab einmal mehr Fleischspiesse, diesmal fuer jeden von uns ein halbes Gefluegeltier. Wir wussten nicht so recht, ob es sich um einen Vogle oder eher um ein Huhn handelte. Doch es schmeckte. Es gab auch am Spiess aufgereihte Heuschrecken, doch zum Fruehstueck, vielleicht spaeter.

Also verbrachten wir den ganzen Tag im Bus. Hinter Savanaketh dachte sich der Busfahrer anscheinend, dass es schon recht spaet sei. Naemlich gerade dort, wo es auf der ganzen Fahrt am kurvigsten war, schien es, als haette er bemerkt, dass die Handbremse die ganze Zeit angezogen war.

Landschaftlich gibt es kaum etwas zu berichten. An der Strasse leben die meisten Laoten. Und somit reiht sich an manchen Streckenabschnitten ein kleiner Bauernhof neben dem anderen. Es sind hauptsaechlich kleine Familienbetriebe mit ein, zwei Aeckern. Alle drei Jahre wird weitergerodet, und auf den vorher genutzten Flaechen wuchert Sekundaerwald. Dahinter erstreckt sich meistens endlos erscheinender Wald. Laos ist naemlich zu 85% bewaldet, davon jedoch nur mit 25% Primaerwald. Jedoch muss man dazusagen, dass die Amerikaner mehr Bomben im Vietnamkrieg auf den Ho-Chi-Minh-Pfad in Laos abgeworfen haben, als ueber Deutschland im gesamten 2.Weltkreig gefallen sind.

Wir kamen gegen 21.45 Uhr in Vientiane an. Folglich hatten wir auch nur 14 1/2 Stunden im Bus verbracht. Mit dem Sammeltaxi ging es ins Zentrum. Der dritte Anlauf klappte, endlich ein Zimmer. Fuer fuenf Dollar war es ein wenig ranzig, jedoch in Ordnung.

Fuer das Abendessen reichte unser Geld dann auch nicht mehr, alle Banken hatten dicht, ATM's gab es hier noch nicht (dass es doch welche gibt, stellte sich morgen heraus). Also packten wir unser letztes Geld zusammen, 2 Dollar, gingen zu den Garkuechen am Mekongufer und kauften uns ein paar gegrillte Reisspiesse. Es war nicht gerade das Beste, zumal uns die Haendlerin diese auch noch guenstiger gab, weil es schon spaet war und sie schon lange in der Sonne gelegen hatten. Doch machten sie zumindest ein wenig satt. Wir gingen schnell ins Bett.

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