southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Freitag, 21. Dezember 2007

Alles hat ein Ende - 22./23.12.2007

Wir schliefen noch einmal richtig aus. Schliesslich mussten wir um 12.00 Uhr auschecken. Nachdem wir unser Gepaeck in der Lobby deponiert hatten, gingen wir in die Parallelstrasse der Khaoson Road, um zu fruehstuecken. Schliesslich wollten wir noch einmal ein Sonnenbad nehmen und nicht in unserem Hotelrestaurant im Erdgeschoss enden. Das Geld reichte noch fuer ein kleines Sandwich. Anschliessend machten wir uns auf den Weg die letzten Dinge zu kaufen.

Wir verbrachten noch eine gute Stunde im Internetlokal des israelischen Hostels, da hier die Preise am guenstigsten waren. Simon ging zwischenzeitlich zum Schneider. Doch der Anzug war noch nicht fertig. Daher hatten wir noch mehr Zeit, um unseren Blog weiter zu schreiben.

Nachdem wir noch ein wenig umhergeschlendert waren und beim Inder den Anzug letztendlich doch noch bekommen hatten, gingen wir gegen 15.00 Uhr ein letztes Mal Mittagessen. Es gab Bratnudeln in dem typisch thailaendischen Garkuechenstrassenrestaurant in der Parallelstrasse der Khaoson Road, in dem wir bereits gestern gespeist hatten.

Auf dem Rueckweg ins Hotel meinte ein Vogel, er muesse sich ueber Joe seinem T-Shirt entleeren. Doch die Reisekleidung lag im Hotel schon bereit. Wir zogen uns um, schnallten die Rucksaecke auf und gingen zum Buero des Flughafenbusses in unserer Strasse, wo wir das Busticket zum Flughafen gebucht hatten.

Wir tranken noch einmal einen sehr leckeren frisch gepressten Orangensaft, ehe wir um kurz nach 16.00 Uhr in dem mit Touristen vollgepackten Kleinbus zum Flughafen fuhren. Die Fahrt dauerte mindestens eine gute Stunde, da wir im Zentrum Bangkoks noch eine gane Weile in ettlichen Staus standen.

Am Flughafen erfuhren wir, dass unser Abflug eine Stunde vorverlegt wurde. Gluecklicherweise sind wir frueh genug losgefahren. Nach dem endlosen Eincheck-Prozedere an diesem sehr modernen Flughafen, konnten wir ziemlich sofort in den A-330 der Quatar Airways einsteigen.

Wir starteten gegen 19.00 Uhr in Richtung Doha. Der Flug dauerte gute sechs Stunde, Zeit genug um uns die Borne Triologie auf unseren Bildschirmen anzuschauen. In Doha (-3 1/2 Std.) hatten wir von 22.00 Uhr bis um 2.00 Uhr Aufenthalt. Diesen ueberbrueckten wir auch noch. Der Weiterflug in der gleichen Maschine der gleichen Airline dauerte weitere knappe sieben Stunden. Schlafen konnten wir nur kurzfristig.

Frankfurt (-2 1/2 Std) erreichten wir leicht ermuedet gegen 6.30 Uhr. Wir beeilten uns, doch verpassten wir unseren Zug. Der naechste wuerde fuenf Stunden bis nach Bremen fahren und durch das Rheintal fahren. Wir ueberlegten, wie wir schneller ans Ziel gelangen koennten. Schliesslich haben wir die letzten drei Monate nichts Anderes gemacht.

Nach kurzem Gruebeln stand fest: Wir wuerden den zur gleichen Zeit abfahrenden ICE nach Koeln nehmen, dort umsteigen und noch weitere drei Stunden nach Bremen fahren. Somit haetten wir die verlorene Stunde wieder eingespart.

Die Fahrt auf der neuen Frankfurt - Koeln Strecke dauerte nur eine Stunde. Nach schnellem Umsteigen konnten wir dann aber ein wenig schlafen. Nach drei weiteren Stunden Zufahrt wurden wir kurz nach Mittag in Bremen von unseren Lieben empfangen. Natuerlich gab es zu allererst einen Gluehwein.

Somit endete die Geschichte der beiden tapferen Vagabunden, die der Sonne folgten, um dem trueben norddeutschen Wetter zu entkommen.

Im Shoppingparadies 20./21.12.2007


20.12.2007 - Tokio Center und Thai Boxing


Nachdem wir ausgeschlafen hatten, gingen wir ins Hostelrestaurant und verspreisten erst einmal ein American Breakfast. Zurueck auf dem Zimmer ueberlegten wir uns, was wir heute machen koennten. Letzendlich entschlossen wir uns heute ins MBK-Center zu fahren und zu shoppen. Wir hatten gehoert, dass es in diesem Einkaufskomplex ein Tokyu-Center gibt, in dem es "gefaelschte Markenklamotten" geben sollte, und das zu Spottpreisen.

Gegen 12.00 Uhr machten wir uns auf den Weg mit einem Tuk Tuk zu diesem Center. Wir hatten natuerlich vorher ausgehandelt, dass wir anstatt 100 Baht nur 20 Baht zahlen. Dafuer sahen wir einen Schmuckverkaeufer. Unser Fahrer wollte uns erst zu einem Schneider bringen. Doch dieses Erlebnis hatten wir uns schon selbstaendig und freiwillig beigefuegt. Erstaunlicherweise schlugen die Tuk Tuk Fahrer diesen Deal selbst vor. Einige Jahre zuvor waere man einfach zu Spottpreisen losgefahren und haette sein blaues Wunder erlebt.

In diesem Einkaufsgewuehl des Tokyu-Centers in der obersten Etage des MBK-Centers verbrachten wir knappe drei Stunden. Es ahnelte ein wenig einem tuerkischen Bazar. Die Staende waren klein und die Gaenge eng. Nachdem wir einige Sache eingekauft hatten, mussten wir zurueck in die Khaoson Road zum Schneider, weil Simon einen Anprogetermin hatte. Wir haetten durchaus laenger bleiben koennen.

Nachdem wir noch eine knappe Stunde mit dem Tuk Tuk im Stau gestanden hatten, erreichten wir gegen 16.30 unseren Schneider, eine halbe Stunde zu spaet, aber mit einer guten Ausrede. Was wir erst einen Tag spaeter merkten, war, dass wir mehr als eine Stunde zu spaet waren. Das lag nicht nur am Stau, sondern auch an unseren Uhren, die wir anstatt einer halbe Stunde vorzustellen, zurueckgestellt hatten. Dies teilten wir unserem Inder natuerlich mit, nicht dass er denken keonnte, dass Deutsche unpuenktlich sind.

Dementsprechend war es auch schon kurz vor 18.00 Uhr, als wir den Schneider wieder verliessen. Nachdem wir kurz im Hotel die Sachen deponiert hatten, fuhren wir mit dem Tuk Tuk zum Rajadamnern Stadium, zum Thai-Boxing. Wir sollten nicht ohne den Touristenpreis zu zahlen in die Arena gelangen. Also blechten wir fuer die guenstigsten Tickets 1000 Baht, gut 20 Euro. Die Einheimischen zahlten gerade einmal einen Viertel.

Wir kamen gerade rechtzeitig zu Beginn des zweiten Kampfes. Von 19.00 Uhr bis um 23.00 Uhr schauten wir acht Kaempfe. Auf den letzten verzichteten wir, da vier Stunden Thai-Boxing ausreichen und die Hauptattraktion seltsamerweise der siebte Kampf war. Die Halle, die etwa 10.000 Personen fasst, fuellte sich nach drei bis vier Kaempfen bis zur Haelfte. Der andere Teil des Stadions blieb fast leer. Wir sassen ein wenig seitlich der Massen, weil wir sitzen wollten.

Die Einheimischen verfolgten die ersten beiden Runden, wetteten und fieberten anschliessend mit. Stimmung kam daher erst ab der dritten Runde auf. Diese war dann aber uebermaechtig laut. Jedes Mal wenn der eine Kaempfer seinen Gegner traf, ging ein "Uh" durch die Reihen. Traf der Andere, schrieen dessen Unterstuetzer so etwas wie "Ah". Da die Schlagabfolgen teilweise im Zeitraffer folgten, ging es abwechselnd ohrenbeteubend durch das Stadion: "Uh, Ah, Uh, Ah". In der fuenften Runde schien dann alles entschieden zu sein. Das Publikum wurde stiller, die Kaempfer taenzelten nur noch herum. "Leider" ging kein Kaempfer k.o., eigentlich sehr untypisch.


Rajadamnern Stadium


Es schien als ob die Einheimischen keine Lieblinge unter den Kaempfern haetten, wie es bei uns der Fall ist. Es ging immer nur um das Eine, das Wetten. Dementsprechend konnten einem Kaempfer, die sehr unterlegen waren, gelegentlich schon ein bisschen Leid tun. Denn je eindeutiger ein Kampf war, desto oefter wurde auf den Fuehrenden gesetzt und desto lauter wurden die Schreie bei Treffern gegen den Unterlegenen.

Gegen 23.00 Uhr fuhren wir mit dem Tuk Tu zurueck ins Hotel. Wir gingen schnell ins Bett. Das Shoppen hatte alle Ernergien aufgesogen. Und morgen sollte es schliesslich weitergehen.



21.12.2007 - Shopping bis zum Umfallen

Gegen 10.00 Uhr standen wir auf. Wir bemerkten erst einmal, dass unsere Uhren falsch liefen. Wie schon erwaehnt, hatten wir sie von Yangoon kommend eine halbe Stunde zurueck gestellt. Wir haetten sie jedoch eine halbe Stunde vorstellen muesssen. Dementsprechend waren wir gestern beim Schneider sehr verspaetet, im Stadion jedoch genau puenktlich. Auf jeden Fall entschlossen wir uns, uns auf jeden Fall noch einmal bei dem Inder fuer unser Verspaeten zu rechtfertigen.

Im Hotelrestaurant gab es zum Fruehstueck erst einmal ein Chickensandwich. Anschliessend liefen wir von den wenigen Geschaeften unserer Verkaufstrasse in Richtung der Geschaefte Khaoson Road. Da wir Zeit hatten, handelten wir natuerlich auch. Wir haben es zeitweise sicherlich ein wenig uebertrieben. Der erste Thai noch in der Naehe des Hotels handelte angesaeuert bis zum Maximum, hatte dann aber nicht mehr die richtigen Groessen, die wir brauchten und vorher auch verlangt hatten. Also gingen wir weiter.

In der Khaoson Road musste sich Joe als Ladyboy von einer Verkaeuferin beschimpfen lassen, weil er sich erst nicht entscheiden konnte und folglich durch zu grosses Preisdumping alle Sympathien verspielte. Wenn man jedoch einen Tag zuvor in diesem riesigen Center alles nachgeschmissen bekommt, moechte man auch an der Khaoson Road die gleichen Preise bezahlen. Anscheined ist es schwer moeglich fuer die Verkaeufer, da die Miete hoechstwahrscheinlich hoeher ist. Wir wollten uns zusammenreissen. Es ging weiter von den Adidasjacken zum Schneider. Die zweite Anprobe stand an. Danach brachten wir unsere Einkaufstueten zum Hotel. Mittlerweile wurde es "schwer", alles zu tragen.

Es ging schnell wieder zurueck ins Geschehen. Doch zuerst mussten wir etwas essen. Wir liefen in die Parallelstrasse der Khaoson Road und assen in einem Garkuechenrestaurant an der Strasse Bratnudeln. Nachdem wir vergeblich Simons Simons Adidas-Anzug gesucht hatten, schrieben wir im israelischen Hostel Blog. Doch so schnell war der Tag noch nicht beendet. Wir mussten schliesslich noch an die Souvenirs denken. Diese fanden wir erneut groesstenteils in der Khaoson Road. Zwischendurch kauften wir natuerlich weitere Kleidung.

Am fruehen Abend goennten wir uns noch einen Pancake am Strassenstand in unserer Strasse. Dann mussten wir erneut mit vollgepackten Taschen durch die Lobby. Hoffentlich hat uns niemand beide Male gesehen.

Abends schauten wir in der Hostellobby, die aus Fernsehsaal und Restaurant bestand, mit anderen Travelern noch einen lustigen Film. So recht konnten wir uns nicht von diesen mit Matten und Kissen ausgelegten Liegen aufrappeln. Doch es musste sein, die Koffer waren noch leer: Das Packen stand auf dem Programm. Wir gaben unser Bestes. Schweissgebadet schafften wir es, alle gekauften Dinge in unsere Rucksaecke zu verstauen. Schon einmal vorweggenommen: Auf der Hinreise wogen unsere Backpacks gute elf Kilogramm. Am Flughafen morgen sollte sich herausstellen, dass sie 18,5 Kilogramm wiegten. Gegen 23.00 Uhr gingen wir erschoepft ins Bett.

Auf ein Neues nach Bangkok - 19.12.2007

Gegen 5.20 Uhr klingelte der Wecker, so frueh wie kein zweites Mal auf dieser Reise. Doch da wir zu richtigen Fruehschlaefern mutiert sind, waren wir topfit. Nach dem Fruehstueck nahmen wir gegen 6.00 Uhr das schon gestern bestellte Taxi zum Flughafen (6000 Kyat).

Nach 30 Minuten kamen wir am nagelneuen International Terminal Yangoons an. Wir checkten ein, warteten und so weiter, die uebliche Prozedur eines Fluges. Nicht zu vergessen sind die 10 Dollar Abschiedsgebuehr.

Gegen 9.00 Uhr, leicht verspaetet, ging es dann in einer guten Stunde nach Bangkok. Die Boeing 737 der Air Asia war schon aelteren Baujahres, der Lack blaetterte, doch es war ein angenehmer Flug.

Gegen 10.30 (+1/2 Std.) erreichten wir Bangkok. Hier gab es dann einen erneuten Kulturschock. Mit dem Flughafenbus (die Busfahrt dauerte aufgrund der Staus uebrigens fast laenger als der ganze Flug) fuhren wir zur Khaoson Road. Doch checkten wir in der wesentlich ruhigeren und auch guenstigeren Nachbarstrasse in einem einfachen aber guten Hotel ein, mittlerweile mit shared Bathroom natuerlich.

Motiviert waren wir keinesfalls in so einer Boomstadt die letzten Tage zu verbringen, zumal es noch drei ganze Tage waren. Deshalb verbrachten wir eine ganze Weile auf dem Zimmer, bis wir uns aufrappeln konnten durch die Khaoson Road zu gehen und bei Burger King zu Essen. Es dauerte nicht lange bis wir erneut auf dem Zimmer den Abend herbeisehnten.

Abends gingen wir noch ins Internet, liessen bei einem Inder in der Khaoson Road Mass fuer Simons Anzug nehmen (auf Anraten von Dr. Stevens - Vang Vieng) und tranken in der Diskothek am Anfang der Kahson zwei Bierchen. Die thailaendischen Frauen konnten bemerkenswert gut Pool Billard spielen, eigentlich nicht verwundernswert, bedenkt man, dass sie es jeden Abend machen.

Yangoon - 18.12.2007

Gegen 11.00 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Hotelrestaurant. Gluecklicherweise bekamen wir noch Fruehstueck serviert, das durchaus lecker war. Anschliessend fuhren wir mit dem Taxi zum liegenden Buddha. Dieser war von seiner Groesse her sehr imposant. Fast 70 Meter war er lang. Um die Halle des liegenden Buddhas befand sich eine kleine Moenchsstadt mit einem Kloster neben dem Anderen. Unter anderem hier begannen die Kundgebungen der Moenche im September 2007, die gewaltsam niedergeschlagen wurden.


liegender Buddha


Uns erzaehlte ein junger Burmese, dass mittlerweile nur noch 600 der 1200 Moenche hier lebten. Der uebrige Teil sein verschwunden. Er fuehrte uns in ein Kloster und erzaehlte uns etwas ueber den buddhistischen Glauben. Am Ende der Tour fragte unser "Guide" nach etwas Geld. Doch wir gaben keines, da er zu Beginn meinte, er muesse sich als Freund vorstellen und ausgeben, nicht als Guide, der auf dumme Touristen wartet.

Nach der Besichtigung liefen wir auf gut Glueck durch die Strassen Yangoons auf der Suche nach der Shwedagon Pagode. Nach einer knappen Stunde entlang einiger Hauptstrasse, liefen wir ueber einen kleinen Markt, in der Hoffnung der schon erblickten Spitze der Riesenpagode etwas naeher zu kommen. Am Ende des Marktes jedoch gelangten wir auf eine Strasse, die direkt zum Fusse des Huegels fuehrte, auf der diese imposante goldene Stupa lag.


Shwedagon Pagode


Wir liefen durch einen Verkaufstunnel enttliche Stufen auf den Huegel. Den Fahrstuhl wollten wir vermeiden. Nachdem wir fuenf Dollar Eintritt gezahlt hatten, schlenderten wir durch die Tempelanlagen und kleinen Stupas, die um die Shwedagon Pagode aufgebaut waren. Die Shwedagon Pagode selbst war der Mittelpunkt, gute 70 Meter hoch und mit mehr Gold beklebt, als in der Bank von England liegt.

Nachdem wir eine ganze Weile auf Alleister gewartet hatten, entschlossen wir uns in Richtung des Hotels zu laufen. Auf dem Weg dort hin jedoch nahmen wir uns ein Taxi, das uns zum Stadtsee und anschliessend zum Nachmarkt bringen sollte. Schliesslich wollten wir noch etwas von der Stadt sehen.

Am See lag ein riesiges Restaurantschiff am Ufer, das mit Drachen geschmueckt war. Nach einem kurzen Fotostopp, mussten wir erneut auf Alleister warten. Der Taxifahrer wurde schon unruhig.


Etwas fuer die Oberschicht


Es ging weiter zm Nachtmarkt. Dieser befand sich im Zentrum der Neustadt. In der Daemmerung schlenderten wir uber die vollgepackten Buergersteige, in der Hoffnung noch etwas leckeres zu Essen zu finden. Nach kurzer Zeit fanden wir einen Burger, der jedoch nicht besonders gut schmeckte. Sowohl das Fleisch als auch die Sosse hatten Potential eine weitere Nacht auf der Toilette auszuloesen.

Nach dem Essen fuhren wir mit dem Taxi zurueck ins Hotel. Weil wir Alleister nicht gefragt hatten, was er machen wolle, war dieser kurzzeitig stinkig. Doch den Abschiedsdrink im Vorgarten unseres Hostels mit uns, nachdem wir kurz im Internet waren, liess er sich nicht entgehen. Wir gingen zeitig ins Bett. Der Wecker sollte bald klingeln.

Gwa oder doch lieber Yangon? - 17.12.2007

Heute sollte dann wirklich unser letzter Tag am Strand sein. Unser Bus fuhr erst um 12.30 Uhr ab. Somit hatten wir noch Zeit uns von der Sonne, dem Strand und unserer kurzzeitigen Heimat zu verabschieden, die wir schon so in unser Herz geschlossen hatten.

Nach dem doch recht langen gestrigen Abend und der Fahrt im Hinterkopf, schlief Simon erst einmal aus. Joe war schon frueher auf den Beinen und genoss das "leckere" Fruehstueck. Ein bisschen angeschlagen war er trotzdem noch. Deshalb gingen wir erst einmal ins kuehle Nass. Waehrend Simon den Strand entlang schwamm, zog Joe es vor sich im seichten Wasser des indischen Ozeans mit Rainer und Livingston zu unterhalten. Die Sonne knallte.

Wir packten unsere Sachen, assen noch kurz einen Chickensandwich (Toast) zum Mittag und stiegen, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, in den Bus, der uns auf Bestellung des Hotels einsammelte.

Dieser sollte spaeter von Thandwe nach Yangon fahren. Tortzdem wollten wir in Gwa, einem kleinen Ort etwa auf halber Strecke, uebernachten, einerseits wegen der zu vermeidenden Strapazen von 18 Stunden Fahrt ueber eine burmesische Landstrasse, zum Anderen aufgrund der landschaftlich reizvollen Strecke.

Da der Preisunterschied zwischen dem Ticket nach Yangoon, bzw. nach Gwa verschwindend gering war, entschlossen wir uns erst einmal die komplette Strecke zu buchen und dann in Gwa zu entscheiden, ob wir weiterfahren wuerden, oder doch lieber in einem Hotel in Gwa naechtigen sollten.

Hierbei gab es allerdings noch zwei Probleme. Einerseits wuerden wir einen Bus benoetigen, der uns am naechsten Morgen in aller Fruehe weiter bis nach Yangon faehrt. Andererseits wussten wir auch nicht aus gesicherter Quelle, ob dieser Ort ueberhaupt ueber eine Herberge verfuegt, die uns aufnehmen darf. Die wenigsten Hotels im Land duerfen dies, weil fuer die Aufnahme von Touristen Konzessionen verteilt werden, die natuerlich teuer sind. Ausserdem unterliegen sie zusaetzlich etlichen Auflagen und Kontrollen.

Nachdem wir noch eine Stunde in Thandwe am Busbahnhof auf die endgueltige Abfahrt gewartet hatten, ging es um 14.00 Uhr los ins Ungewisse. Es ging auf einer "Strasse" entlang, die mit etlichen Schlagloecher gespickt war. Man koennte es auch besser als EIN Schlagloch beschreiben, welches einst eine Strasse gewesen zu sein schien und vielleicht in ferner Zukunft einmal wieder eine werden koennte.

Anfangs war die Strasse noch geteert. Es ging durch bewohnte und mit Reis angepflanzte Taeler. Die Huegel- und Bergketten waren zumeist mit dichtem Regenwald ueberzogen. Doch auch shifting Cultivation war teilweise sichtbar. Im Nordosten tuermten sich hohen Berge, im Suedwesten lag hinter Huegeln die Kueste.

Die Fahrt war eine Tortur fuer Koerper und Seele. Spaetestend als die Asphaltstrasse endete und wir auf einer Piste weiterfuhren, hatte die Busfahrt etwas von einer "i almost died-story". In der letzten Reihe, auf viel zu kleinen Sitzen, neben einem gelegentlich stinkenden Sack voller getrockneter Fisch, fuhren wir den huegeligen Kuestenstreifen entlang.

Im Staub der Piste erreichten wir in der Daemmerung das erste Mal die Kueste. Es war wunderschoen. Wir sahen verlassene Buchten und Fischerdoerfer, die unter Palmen direkt am Wasser lagen. Gegen 20.00 Uhr machten wir nahe der Kueste eine Pause, bereits die zweite innerhalb von zwei Stunden. Es blieben die einzigen Pausen des ganzen Tages. Wir assen Fried Prawns bzw. Fried Chicken in einem einheimschen Lokal an der Strasse.

Wir schlugen uns tapfer, doch wir waren nicht sicher, ob wir die Nacht durchfahren wollten. Andererseits wussten wir nicht, wie weit es noch nach Gwa ist. Also fuhren wir erst einmal weiter. Gegen Mitternacht ging es erneut die Berge hinauf. In dem Gebirge mussten wir erneut bei einem Check-point aussteigen. Es war aergerlich, weil wir schon geschlafen hatten.

Doch nun stand fest, dass wir durchfahren wuerden. Schliesslich hatten wir Gwa noch gar nicht erreicht, obwohl es die Haelfte der Strecke nach Yangoon sein sollte. Wir doesten vor uns hin. In der Tiefebene zurueck, das muss gegen 1.00 Uhr gewesen sein, bemerkten wir, dass die Strassen sehr gut wurden und der Bus zuegig vorankam. Anscheinend muss Gwa in der Ebene nur fuenf Stunden vor Yangoon gelegen haben. Eine Uebernachtung haette wenig Sinn gemacht.

Voellig erschoepft, muede und von Staub ueberzogen, erreichten wir gegen 6.00 Uhr morgens den Busbahnhof in Yangon. Von hier aus nahmen wir uns ein Taxi ins Hotel, es dauerte eine weitere halbe Stunde durch die gerade wach werdende Stadt. Doch dann checkten wir ein und fanden uns nur Minuten spaeter im Reich der Traeume wieder.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Ngapali Beach - 13.-16.12.007


13.12.2007 - Einmal mehr nichts tun ausser Nichtsstun


Der heutige Tag sollte am Strand verbracht werden. Schliesslich hatten wir die letzen Wochen nicht Anderes gemacht, als zu reisen. Uns sollte auch nichts stoeren. Wir schliefen aus, fruehstueckten und gingen ersteinmal schwimmen. Es war einfach wieder an der Zeit nichts zu tun, zu relaxen, sich zu braeunen und etwas abzuschalten. Es gab keinen Wecker, keine Busfahrt, kein Sightseeing und keine Souvenirshops.


Da unser Fruehstueck im Hotel ziemlich bemaengelnswert war, weil es unter anderem kaltes Ruehrei und kalte Spiegeleier gab, hatten wir recht schnell wieder Hunger. Wir gingen erneut in das Lokal des nicht zu beneidenden Burmesen, der uns gestern angesprochen hatte. Er erzahlte uns, dass momentan nur 20% der Touristen in Ngapali waeren und dass das Geschaeft sehr schlecht laufen wuerde. Normalerweise seien 60% der Reisenden hier Deutsche. Dementsprechend liegt es an uns, die momentane Situation zu aendern.

Diesmal hatten wir Verstaerkung mitgebracht. Alleister und die drei Deutschen waren auch dabei. Es war sehr lustig. Besonders Rainer, der Biertrinker aus Muenchen, hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager.

Nach einem weiteren Bad im Meer spielten wir am Abend wieder Fussball. Doch wir mussten erneut eingestehen, dass die Jungs an "ihrem" Strand einfach unschlagbar waren. Nebenbei genossen wir waehrend des Spiels erneut einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Joe hatte nach einer kleinen Verletzung sogar noch die Zeit ein paar Bilder zu machen. Doch der gestrige Sonneuntergang war nicht zu schlagen.


Strandfussball


Die perfekte Kulisse fuer ein Fussballspiel!


Ein weiterer Sonneuntergang


Spaeter gingen wir noch mit Alastair, den wir schon gar nicht mehr erwaehnen muessen, da er eigentlich immer dabei ist, in unser Restaurant. Mit dem Besitzer besprachen wir noch die Details fuer die morgen geplante Bootstour. Anschliessend trafen wir die anderen im Hotelrestaurant und gingen daraufhin recht frueh ins Bett.



14.12.2007 - Schnorchel- und Angeltour

Nach dem Fruehstueck trafen wir uns um 9.00 Uhr mit unserem Guide und seinem Bootsfuehrer. Bis allerdings alle bereit waren, dauerte es eine Weile. Alleister brauchte seine Zeit, Nina musste noch schnell Wasser besorgen und Dr. Livingston (Ninas Freund) mussten wir vor seiner Huette abholen, da er sich vor zwei Wochen den Fuss ganz uebel verstaucht hatte. Rainer hatte keine Lust. Er wollte lieber lesen und Bier trinken, ein waschechter Bazi halt.

Mit unserem kleinen Boot fuhren wir zunaechst zu einer kleinen Insel, vor der wir ankerten, um zu schnorcheln. Die Voraussetzungen haetten nicht besser sein koennen. Das Wasser war glasklar, kein Wind und die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Fuer eine knappe Stunde genossen wir die angenehme Abkuehlung und erkundeten die lebhafte Unterwasserwelt. Es war vielleicht nicht die schoenste, die wir je gesehen haben, aber sie war trotzdem beeindruckend und vielfarbig. Es gab keine riesigen Fischschwaerme, dafuer aber vereinzelte Prachtexemplare, die es mit Nemo aufnehmen konnten. Die Koralle waren leider nicht so atemberaubend.

Nach dem ersten Tauchgang fuhren wir um die Insel herum und versuchten uns im Fischen. Unsere Guides gaben uns eine leere Plastikflasche, an der eine Sehne befestigt war, die mit dem Haken abschloss. Als Koeder bekamen wir kleine tote Fische. Gefangen haben wir leider nichts, was natuerlich auch an der Tageszeit und der viel zu kurzen Zeit lag, die uns die Bootsfuehrer an den jeweiligen Revieren gaben.




Fischer vor der mit Palmen gesaeumten Kueste


Anschliessend ging es auch schon wieder zum naechsten Tauchrevier. Doch wir wollten weiter Fischen und so schnappten wir uns nach wenigen Minuten Schnorcheln erneut die "Ruten" und versuchten unser Glueck. Der Ehrgeiz war geweckt, doch es gab wieder keinen Erfolg. Einzig und allein Joe durfte einen schon angebissenen Fisch vom Bootsmann aus dem Wasser ziehen.

Zum Glueck hatten unsere Guides mit einer so miserablen Ausbeute gerechnet. Daher hatten sie Fisch mitgebracht, den wir auf einer kleinen, paradiesischen, einsamen Insel gegrillt serviert bekamen. Die Kroenung allerdings war, dass die zwei "Inselbewohner" sogar gekuehltes Bier fuer uns bereithielten, traumhaft.




Relaxen nach getaner Arbeit


Nach den Essen machten wir uns leider auch schon auf den Rueckweg. Diese Tour haette auch gut und gerne zwei Tage fuellen koennen. Zurueck am Strand wollten wir heute endlich einmal Bilder vom Sonnenuntergang machen und eben diesen geniessen. Doch heute wollte uns das Wetter nicht treu bleiben. Kurz vor dem Sonnenuntergang zogen Wolken auf und versperrten uns die Sicht. Da haetten wir besser noch einmal mit den Jungs kicken koennen.

Am fruehen Abend gingen wir mit den anderen deutschen ins deutsche Nachbarhotel, in dem eine Uebernachtung bis zu 200 Dollar kostete. Doch die Bar direkt am Strand offerierte Cocktails zwischen 18.00 Uhr und 19.00 Uhr zum halben Preis. Sie kosteten immer noch zwei Dollar. Doch damit konnten wir uns abfinden.

Nach einem Mojito gingen wir erneut zu unserem Stammlokal. Joe ass seinen Krebs, Simon bevorzugte dann doch lieber Chicken. Doch da das Essen lecker, aber wie immer nicht ueberragend war, entschlossen wir uns morgen einmal im Hotelrestaurant zu essen. Aufgrund unserer Geldknappheit konnten wir die Bootstour leider nicht bezahlen. Wir gaben unserem Restaurantbesitzer jedoch den Auftrag morgen auf dem Markt Dollars zu tauschen. Hier am Strand waren die Kurse miserabel. Nach dem Abendessen gingen wir noch kurz zu den Anderen ins Hotelrestaurant, dann aber zuegig ins Bett.



15.12.2007 - Der letzte Strandtag


Der heutige Tag sollte erneut im Zeichen der Sonne stehen. Es ist schliesslich der letzte Strandtag fuer eine unertraeglich lange Zeit. So liessen wir es ruhig angehen, fruehstueckten spaet und verbrachten den Tag am Strand und in den Liegen im Halbschatten. Wir mussten schliesslich noch einmal etwas fuer den Taint tun.


Ngapali Beach


Unser Bungalow direkt am Strand


Nachdem wir uns am Nachmittag ein Chickensandwich gegessen hatten, gingen wir erneut ins Wasser, bevor wir unser Geld abholten. Dies sollten wir eigentlich schon heute morgen machen, doch waehrend wir relaxten, vergassen wir sogar die geringsten Pflichten. Unser burmesischer Freund musste uns erst darauf hinweisen, dass er noch Geld von uns hat. Abends versuchten wir nach dem Sonneuntergang ein weiteres Mal ins Internet zu gehen, um die Werder-Ergebnisse abzurufen. Heute sollte es besser enden. Wir feierten einen 5:2 Erfolg gegen Leverkusen.


Blick von unserer Hotelveranda


Wir assen mit der gesamten Truppe im Hotel zu Abend. Es gab sehr leckere Menues mit einer Suppe als zur Vorspeise und tollen Fischgerichte. Nur zu bloed, dass Simon keinen Fisch mag. Beim Essen beschlossen wir kurzfristig, den Strandaufenthalt doch noch um einen Tag zu verlaengern. Es war einfach zu schoen hier.

Ausserdem hatten wir sehr viel Spass. Rainer war der Knueller. Gestern ist er in unseren Nachbarbungalow umgezogen. Das erste, was wir heute Morgen hoerten, war Rainers Stimme: "Hey, Stadtmusikanten, seids ihr scho wach?" Seit diesem Zeitpunkt hatten wir einen neuen Spitznamen, genau wie zuvor schon Livingston, der mit Kruecke und Hut dem schottischen Missionar und Afrikaforscher aehnelte. Da wir aber nicht unkreativ waren, nannten wir ihn ab sofort "Hofbraeuhaus", war doch Bier sein Lieblingsgetraenk.

Nach dem Essen schmiss Rainer - alias das Hofbraeuhaus - noch eine Runde Whisky, die sich mit zurueckhaltender Unterstuetzung Simons und im Beisein Livingstons auch zuegig lehrte. Joe ging recht frueh ins Bett.



16.12.2007 - Der allerletzte Strandtag


Wir entschlossen uns noch einmal zu einem Fischertrip, so gut hat uns das Angeln gefallen, obwohl wir nichts gefangen hatten. Doch der Ehrgeiz war noch vorhanden. Die Schmach von vor zwei Tagen wollten wir beseitigen.

Somit liehen wir uns gegen 11.00 Uhr im Hotel Fahrraeder aus und fuhren ins etwa fuenf Kilometer entfernte Fischerdorf. Es ging an vielen Hotelanlagen vorbei. Diese passten sich uebrigens sowohl vom Strand, als auch von der Strasse aus widererwartend gut ins Bild ein. Man sah keine zehnstoeckigen fuenf Sterne Hotelkomplexe, sondern kleine, aber z.T. auch sehr feine Anlagen.

Die Strasse war mangelhaft. Wir fuhren zwischen den vielen Schlagloechern Slalom. Im Dorf fuhren wir durch eine kleine sandige Gasse nach Sueden an den Strand, wo wir unsere Fahrraeder abstellten. Es schien, als haetten die Einheimischen eher selten touristischen Besuch.

An einer kleinen Bucht, die hinter dem vier Kilometer langem Strandabschnitt von Ngapali lag, ankerten die Fischerboote des Dorfes. Nur 100 Meter von der Kueste entfernt lag die Insel, an der wir geschnorchelt hatten.


Frauen beim Auslegen von Fisch


Einen Bootsfuehrer fuer eine kleine Spritztour konnten wir allerdings nicht finden. Sie schliefen alle um diese Zeit, da sie nachts hinausfuhren, um ihrer Arbeit nachzugehen. Ausserdem sprach hier niemand englisch. Der Ausflug hierher hatte sich trotzdem allemal gelohnt. Wir tauchten ein in ein typisches burmesisches Dorf, das komplett vom Fischfang lebte. Die kleinen Betriebe waren alle damit beschaeftigt den Fisch zu saeubern, bzw. zum trockenen auszulegen.

Anscheined hatten die Japaner schon die Finger nach dem Fisch ausgestreckt. Die vielen Fischerboote, die man in der Nacht durch die Fisch anlockenden Lampen beobachten konnte, - ein Schiff lockt die Fische an, ein anderes zieht sein Netz herum - waren wie an einer Kette aufgereiht. Die Vielzahl liess nicht auf den Verkauf auf dem einheimischen Markt schliessen.

Nachdem wir an dem recht dreckigen Strand die 500 Meter bis nach "Ngapali Beach" gelaufen waren, fuhren wir zurueck ins Dorf. Da das Dorf auf einer Halbinsel lag, radelten wir noch auf die andere Seite des Oertchens, wo ebenfalls eine mit Fischerbooten und Palmen gesaeumte Bucht lag. Da der Stramd sehr dreckig war, ging es ueber eine "Schlaglochstrasse" weiter an die Spitze der Halbinsel. Hier ruhten wir uns ein wenig aus, genossen den Blick ueber das Meer und die nordoestlich gelgene Kueste und probierten eckelige burmesische Suessigkeiten. Natuerlich musste auch unser Wasserhaushalt wieder aufgefuellt werden.

Nachdem wir erkannt hatten, dass wir keine Angeltour mehr unternehmen wuerden, entschlossen wir uns zurueck zu fahren, um noch einmal ausgiebig zu baden. Nach gut zwei Stunden waren wir gegen 13.30 Uhr zurueck am Hotel. Wir gingen schnell ins Wasser, bevor wir noch einmal bei unserem Burmesen im Lokal zu Mittag assen und uns verabschiedeten.

Am Strand vertrieben wir uns die Zeit bis zum Sonnenuntergang. Dieser war atemberaubend, der schoenste, den wir hier gesehen hatten. Doch gerade jetzt waren die Batterien der Kameras leer. Abends assen wir noch einmal alle zusammen im Hotelörestaurant, Rainer, der "Bazi". Alastair, der Schotte. Dr. Livingston und Nina, die Berliner und wir, die einzig Normalen.

Nach einem erneut sehr leckerem Fischmenue schmiss Rainer einmal mehr eine Flasche Whisky auf den Markt. Dieser kostete in einer Literflasche gerade einmal 3000 Kyat. Alastair hatte sich inzwischen verabschiedet. Er bekam sein Essen versehentlich nicht. Daher war er beleidigt, der Kellner bekam einen Einlauf. Als Alastair in die Kueche kommen sollte, dachten wir, dass sich alles regeln wuerde. Doch er tauchte den Abend nicht mehr auf. Einmal mehr eine sehr seltsame Aktion von ihm, der arme Kellner.

Als die eine Flasche leer war, mussten die Reste des gestrigen Abends herhalten. Simon verabschiedete sich noch vor Livingston. Das sah ihm nach harter Arbeit aus. Wie sich spaeter herausstellte, war es das auch. Joe leistete Rainer mit einem dazugestossenen Deutschen noch bis zum Ende der Leerung der dritten Flasche tatkraeftige Unterstuetzung. Es war ein langer Abend, aber es hatte sich gelohnt, ein wuerdiger Abschied von wirklich netten Reisebekanntschaften.

Endlich wieder Strand - 12.12.2007

Um 5.30 Uhr morgens ging die Sonne auf. Der Sonneaufgang in den Bergen war wunderschoen. Doch so richtig wach wurde Joe nur durch die Vollbremsung des Fahrers und das hektische Suchen nach einer CD. Die Gebetsstunde war eingeleutet. Da hatte der Fahrer noch einmal Glueck gehabt. Nun droehnte eine dumpfe Moenchsstimme durch die Lautsprecher, die irgendwelche Phrasen vom Nirvana vor sich hin meditierte.

Es ging die bewaldeten Berghaenge hinab in die Tiefebene. Die Kueste naeherte sich. Um 7.00 Uhr erreichten wir inmitten einer tropischen Vegetation Taunggok, eine kleine Provinzstadt nahe des indischen Ozeans. Am Busbahnhof entschieden wir dann ein letztes Mal weiter nach Nagpali Beach zu fahren, da umliegende Inseln nicht zu betreten waren.


Unser "Nachtbus" bei der Ankunft in Taunggok


Also suchten wir uns eine Mitfahrgelgenheit nach Thandwe, eine kleine Stadt bei Nagpali Beach. Uns blieb ein weiteres Mal nur das Dach des Kleinlasters, dessen Ladeflaeche schon dermassen mit Personen vollgepackt war, das wir uns auf keinen Fall dahinein begeben wollten. Die Fahrt sollte eingentlich fuenf Stunden dauern. Wir sollten urspruenglich um 13.00 Uhr ankommen.

Die Fahrt war wunderschoen. Wir schlaengelten uns durch kleine Taeler, die mit Reis bestellt waren. Darumherum befanden sich hauptsaechlich mit Regenwald bedeckte Berge und Huegel. Nach der Mittagspause fuhren wir in flacheres Gebiet, das Meer konnte also nicht mehr so weit entfernt sein.


Joe waehrend der Mittagspause auf unseren Plaetzen


Regenwald bedeckte Berge nahe der Kueste


Doch aus irgendwelchen Gruenden hielten wir inmitten der Wildnis. Der Motor wollte nicht mehr mitspielen. Da niemand so recht wusste, was nicht mehr funktionierte, wurde einfach jede Fluessigkeit nachgefuellt, die nachgefuellt werden konnte.

Wir hielten noch zwei weitere Male. Der ganze Spass sollte uns 1 1/2 Stunden kosten. Die anderen drei Deutschen (Rainer aus Bayern, Nina und der am Fuss verletzte Livingston mit seiner Kruecke aus Berlin, der ausnahmsweise in der Fahrerkabine mitfahren durfte), die unten im Wagen mitfuhren, beschwerten sich auch schon ueber den Kotzgestank. Es uebergab sich ungelogen jede zweite Frau. Gluecklicherweise entschieden wir uns ein weiteres Mal fuer die Dachfahrt.

Kurz vor Thandwe (eine weitere Provinz(haupt)stadt) ein weiterer Checkpoint, nur fuer Touristen, den wir von der letzten Panne aus kurz erlaufen hatten. Dadurch kostete dieser, nur fuer uns eingerichtete Checkpoint, nicht unnoetig an Zeit. Doch dann hatten wir es endlich geschafft. Mit der Trischa ging es mit den anderen drei Deutschen die letzten zehn Kilometer nach Ngapali Beach, wo wir so gegen 15.00 Uhr eintrudelten. Was war das fuer eine Fahrt!

Waehrend wir das erste Mal seit langem wieder im indischen Ozean planschen konnten, sprach uns ein Einheimischer an, ob wir nicht in sein Restaurant zum Abendessen kommen wollten. Da sein Lokal am Ende der Strasse lag, war gerade er von der Touristenflaute betroffen.

Nachdem wir mit etwa 20 Burmesen waehrend des Sonneunterganges eine gute Stunde Fussball am Strand gespielt hatten (die Jungs waren saustark), gingen wir in einem Nachbarhotel ins Internet, fuer einen Dollar die zehn Minuten. Werder hatte verloren, 3:0 gegen Piraeus, das Aus in der Champions League. Eingeknickt gingen wir zu unserem Freund ins Restaurant, der u.a. zuvor beim Fussball auch mit von der Partie war. Das Essen war durchaus gut. Er hatte neue Stammkunden gewonnen. Aschliessend setzten wir uns noch ins Hotelrestaurant an den Strand und tranken mit den drei Deutschen ein Bier.

Eine Nachtfahrt zum Abgewoehnen - 11.12.2007

Wir entschlossen uns unser Bestes zu geben, nicht den Nachtbus nehmen zu muessen. Doch jeden den wir fragten, ob unsere Chefin im Hotel (die uebrigens sehr nett war) oder Taxifahrer: Es hatte einfach keinen Sinn. Auch den Weg Schritt fuer Schritt zu absolvieren war nicht moeglich. Es gab anscheinend sechs Checkpoints auf dem Weg und es war unmoeglich ohne oeffentlichen Bus an diesen Barrieren vorbeizukommen.

Also entschlossen Simon und Joe nach dem Fruehstueck nicht loszufahren. Wir stellten unser Gepaeck ins Hotel und diskutierten. Alleister war an solchen Diskussionen manchmal nicht interessiert, manchmal einfach nicht mit einbezogen. Wir waren nun einmal der Meinung, dass wir unseren Weg weiter durchziehen, egal wer mit uns reisen will.

Joe war von Nagpali Beach nicht mehr ueberzeugt: Eine weitere harte Nachtfahrt, dann Erzaehlungen von neuen Hotelbauten (fuenf an der Zahl) und ueberhoehte Preise, andererseits waren die anderen Straende schwieriger zu erreichen, nicht so gut ausgestattet und anscheinend nicht so schoen.

Letzendlich entschlossen wir uns doch an dem urspruenglichen Plan festzuhalten. Der Bus sollte heute Abend gegen 18.00 Uhr losfahren. Sollten wir nun eine Erkundungstour durch Pyay machen? Wir entschieden uns dagegen, weil wir unseren Blog auffrischen wollten. Wir verbrachten nach einer kurzen Wartezeit (einmal mehr kein Netz) gut drei Stunden im Netz, bevor wir gegen 14.30 Uhr am Hauptplatz der Stadt in einem Restaurant Bratnudeln assen. Alleister kam kurze Zeit spaeter nach.

Um 16.00 Uhr noch einmal das Gleiche, wir verbrachten nach einer gerauen Wartezeit (diesmal war alles belegt) eine weitere Stunde im Internet. Erstauneswert war in unserem Internetlokal das grosse Hackenkreuzposter und Bilder von Adolf im Hinterzimmer. Alles Reden und Erklaeren half nichts. Besonders Alleister bemuehte sich, doch der einheimische Geschichtsstudent war von unserer Geschichte dermassen fasziniert, dass er den Fuehrer verehrte.

Als wir ihm erklaerten, dass er einer der ersten gewesen waere, der umgebracht worden waere, wuerde der Krieg bis nach Myanmar verlaufen sein, nahm er es hin. Anstatt weiter zu diskutieren zeigte er uns lieber seine Bildersammlung von der SS.

Allgemein wird Adolf Hitler nicht nur in Indien heimlich verehrt. Hier in Myanmar hatte jeder dritte maennliche Motorradfahrer einen schnittgetreuen Soldatenhelm mit Hakenkreuzsymbol auf.

Um 17.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof, mit einer motorisierten Trischa. Am Busbahnhof grosse Verwirrung, es gab zwei Moeglichkeiten nach Taunggok zu kommen, ein Reisebus, der etwas teurer war und ein Cargobus mit wenigen Plaetzen fuer wenig Geld. Den Expressbus um 21.00 Uhr gab es anscheinend nicht mehr. Nach langem Hin und Her entschlossen wir uns nicht den altertuemlichen Cargobus zu nehmen, zu gering war der Sitzabstand und zu hoch waren die Saecke unter den Sitzen gestapelt.

Wir buchten den Reisebus, gaben unsere Paesse fuer die noetigen fuenf Kopien ab und warteten. Im Endeffekt war dieser Bus nichts Anderes als der Cargobus. Die Saecke waren auch hier in den Gaengen und im hinteren Teil des Busses gestapelt, einzig und allein unter den Sitzen hatte man "genuegend Platz" seine Beine auszustrecken. Joe bekam, nachdem er im "Buero" beim Buchen auf seine langen Beine aufmerksam gemacht hatte, einen Einzelplatz genau vor der Vordertuer. Glueck gehabt. Bequem war es trotzdem nicht.

Um 20.00 Uhr ging es dann los durch die Dunkelheit. Gluecklicherweise versetzte ein riesiges Schlagloch den DVD-Player in die ewigen Jagdgruende. Karaoke hatte sich damit erst einmal erledigt. Wir hielten an mehreren Checkpoints, machten einen Halt beim Abendessen und weiter ging es durch die Dunkelheit. Ein weitere Checkpoint, diesmal durften zwei der sieben Touristen an Bord nacheinander mit ins Buero. Rainer, ein Bayer, mit dem wir noch viel Spass haben sollten und Joe. Es ging mit einem Chopstick und seinem Moped 100 Meter zurueck zum Checkpoint. Er stellte ein paar Fragen, Small Talk. Joe hatte keine Lust sich grossartig zu unterhalten. Seltsam war nur, dass er bei dieser gesamten Aktion Simons Pass kontrollieren liess.

Schlafen war bedingt meoglich. Simon machte sich ueber die Saecke im Gang breit, Joe konnte wenigstens seine Beine auf den Motorblock ausstrecken, ganz angenehm, bedenkt man, dass die ganze Nacht die Tuer offen stand und es doch recht mild war. Es ging quer durch die Berge auf einer schmalen sehr rumpeligen Strasse.

Nun fragt man sich, weshalb die Busse nachts durch die Berge fahren und nicht tagsueber. Der gesunde Menschenverstand besagt eigentlich, dass Nachtfahrten durch bergiges Gebiet vor allem mit solchen Bussen zu gefaehrlich sind. Wir haben ganz nebenbei erfahren, dass in Myanmar das ganz anders gesehen wird. Tagsueber sind aufgrund der kurvigen Strasse sehr viele Frontalzusammenstoesse passiert. So richtig Gas geben kann man aber nur bei Dunkelheit, wenn man die Lichter der entgegenkommenden Fahrzeuge sieht.

Wir wurden noch einige Male wach, durch Checkpoints, einem platten Reifen und zu allem Unheil lief der Karaokekasten wieder, zwar nicht durchgaengig, aber immer einmal wieder und gelegentlich auch voll aufgedreht.

Wie in ganz Myanmar war das oeffentliche Verkehrssystem sehr gut ausgebaut. Viele Busse kamen uns im Niemandsland entgegen, obwohl wir hier wirklich im Nichts waren, von Pyay bis nach Taunggok, im Nichts.

Schnell runter vom Dampfer - 10.12.2007

Das war einmal mehr eine unentspannte Nacht. Alles begann mit dem schnarchenden Moench. Dieser Geraeuschpegel war mit dem saudischen Saegewerk aus Mumbai zu vergleichen. Um 3.00 Uhr ging dann eine Kerze an. Die Moenche entschlossen sich zu meditieren. Das waere nicht so schlimm gewesen, wenn sie die Raeucherstaebchen nicht angemacht haetten.

Und dann der harte Boden, bei jedem Umdrehen spuehrte man seine Knochen. Um kurz vor 6.00 Uhr wurde dann auch noch der Generator angeschmissen. Das Licht ging an, Joe machte es noch im Halbschlaf schnell aus. Doch das war zu spaet. Die Moenche waren schon lange wach, sie machten es einfach wieder an. Hinzu wurde es draussen heller. Von Schlaf war keine Rede mehr, spaetenstens dann nicht mehr, als die fuenfkoepfige Familie ihr brummendes, Propaganda verbreitendes Radio anschmiss.

Wir gingen schnell aus dem Mief nach unten, um den Sonnenaufgang zu geniessen. Wir legten auch zuegig ab, schliesslich mussten wir noch Zeit gutmachen. Der Sonnenaufgang war der Hammer. Das kurz darauf folgende Fruehstueck im "Restaurant" hatte dagegen nicht den Namen eines Fruehstueckes verdient. Es gab oeltriefende Nudeln mit Spielgelei obendrauf.




Einmalig!!!


Um kurz nach 11.00 Uhr erreichten wir Magwe. Eigentlich dachten wir, dass alles ein wenig schneller gehen wuerde. Aber es war auch eine Sandbank im Weg. Also mussten wir herunter vom Kutter und den Bus nach Pyay nehmen. Ehrlich gesagt waren wir auch froh darueber, nicht noch eine Nacht laenger auf dem Boot schlafen zu muessen. Zu gut, dass wir nur fuer eine Nacht gezahlt hatten.

Mit der burmesischen Rikscha, seitlich sitzend neben dem Fahrer, ging es 20 Minuten zum Busbahnhof. Hier im Ort waren wieder eine Menge "Autos" unterwegs, wir fuehlten uns wie Weltstars. Touristen waren hier Mangelware, nicht ohne Grund: Magwe war die einzige groessere Stadt in Myanmar, die bei den Unruhen im Jahre '88 keine Demonstranten "zu beklagen" hatte, Pro Junta - schnell weg!!!

Sehenswert war der Busbahnhof nicht, vielleicht ein riesigen Schild, auf dem stand, dass Drogenhandel mit dem Tode bestraft werden kann, eigentlich nichts Bemerkenswertes in einem Land, wo sogar HIV-Kranke angeblich von den Strassen geholt werden, um hingerichtet zu werden.


Waechst dort hinter dem Schild etwa eine Marihuana-Pflanze?!?!


Nach einem Tee und einigen Trockenkuchen, fuhren wir um 14.00 Uhr mit dem Bus nach Pyay. Der Bus war sehr gut, aber auch teuer. Doch auf den Abendbus konnten wir aufgrund des Zeitdruckes nicht warten. Wir erfuhren auch schnell, warum die Preise so drastisch gestiegen sind. Grund ist nicht nur das Benzin, sondern es sind vor allem die zahlreichen Checkpoints, an denen den Busunternehmen jedesmal Geld abgeknuepft wird.

Die Fahrt war langweilig. Es ging eigentlich die ganze Zeit durch die Dry Zone, in der viel angepflanzt wurde. Die Strasse fuehrte natuerlich einmal mehr durch die endlosen, riesigen und wunderschoenen Alleen. Zwischendurch machten wir noch einen Teestop mit leckerem Kuchen. Kurz vor Pyay erreichten wir fuer kurze Zeit die Ufer des Ayaryawadys, genau richtig zum Sonnenuntergang.

Pyay erreichten wir gegen 20.00 Uhr. Wir waren wieder einmal planlos, was das Hotel anging. Es gab einige um den Busbahnhof, doch Touristen durften hier groesstenteils nicht naechtigen. Alleister brauchte immer ein bisschen laenger, um Dinge zu planen oder auszuhandeln. Wir uebernahmen es irgendwann wieder, als es uns zu lange dauerte.

Es ging mit der Rikscha (Trischa, wie ueberall in Myanmar) eine ganze Weile in den Ort. Unser ausgewaehltes Hotel war geschlossen, der Junta wegen. Als wir weiterlaufen wollten, wurden die Fahrer grantig, da sie keine Provision mehr abgreifen haetten konnten. Da der Preis bis hierher sehr guestig war, liessen wir uns die wenigen Meter zu einem von zwei Hotels bringen.

Der Preis war mit 10 Dollar fuer das Doppelzimmer in Ordnung, inklusive Fruehstueck natuerlich. Joe ging schnell ins Bett, Simon noch mit Alleister abendessen. Es gab uebrigens ein weiteres Problem. Es fuhr kein Bus morgen Frueh an die Kueste. Angeblich gab es nur Nachtbusse.
Nicht schon wieder so eine Nacht!!!

Eine Bootsfahrt die ist lustig - 09.12.2007

Wir wollten weiter reisen. Und weil Busfahren langsam langweilig wurde, dachten wir uns, nehmen wir doch einfach mal das Schiff. Urspruenglich wollten wir gemuetlich den Ayaryawady hinunter nach Pyay dampfen, um von dort aus an den Strand zu gelangen. Diese Schifffahrt sollte drei volle Tage und dementsprechend auch zwei volle Naechte dauern.

Wir waren eigentlich optimistisch, dass alles gut klappen wuerde, obwohl wir hier in Myanmar schon des Oefteren von schrottreifen firstclass Bussen uebberascht wurden, jedoch positiv. Trotzdem waren wir eigentlich davon ausgegangen, dass es Kabinen fuer Touristen an Bord geben wuerde.

Nachdem wir dann gegen kurz vor 7.00 Uhr nach dem Fruehstueck mit der Fahrradrikscha (entgegen den Absprachen - eigentlich sollte eine Kutsche kommen) am "Anleger" ankamen, war kein Dampfer in Sicht. Simon und Joe liesen Alleister erst einmal in einer Teestube Tagebuch schreiben. Wir mussten noch einmal zurueck in die Stadt, mit der Rikscha, um die Fussballergebnisse abzurufen. Die langwierige Suche nach einem Internet, wir haben in einem leerstehenden Raum einen Computer gefunden, wurde leider nicht belohnt. Wir verloren 4:3 in Hannover.

Egal, das Boot war angeblich angelegt, also mussten wir schnell zurueck. Zurueck am Anleger dann die eigentliche Verwunderung: Der Dampfer war ein altes, hoelzernes, ca 50 Meter langes japanisches Schiff aus den 50ern. Unter- und Oberdeck lagen komplett frei. Das Unterdeck wurde dazu genutzt Saecke zu transportieren, auf dem Oberdeck nisteten die Menschen auf kleinen Flaechen auf dem Boden.


Einige Bretter verbanden das durchaus erdige Festland mit dem "Anleger", auf dem die zu beladenen Saecke gelagert waren.


Nun stellte sich die Frage, wo wir uebernachten sollten. Hinzu kam, dass der Preis sich auf 20 Dollar nach Pyay verdoppelt hatte. Wir entschlossen uns vorerst die 10 Dollar-Varinante nach Magwe zu buchen, ein Tag und eine Nacht first class statt zwei Naechte. Andere Klassen durften bekanntlich durch Touristen offiziell nicht gebucht werden. Die erste Klasse befand sich im Bug des Schiffes. Es war ein Raum, hoelzern, sowohl an den Waenden als auch auf dem Boden. Da die vier Holzbaenke schon von zwei Moenchen und einer fuenf koepfigen Familie belegt waren, blieb uns nichts als der harte Boden.

Die Nacht war noch lange hin, wir beobachteten erst einmal das Beladen des Schiffes. Gegen 8.30 Uhr ging es dann los, im gemaechlichen Tempo den Ayaryawady hinab. Da es oben schon dermassen ueberfuellt war, unser kleiner Raum stickig und ungemuetlich war, legten wir uns auf die Saecke im Unterdeck, die um den offenliegenden Motorraum lagen. Es war definitiv der beste Platz, einigermassen gemuetlich und sonnig.


Wir waren hier schon etwas Besonderes, das "Auto" im Hintergrund keine Besonderheit!


Die Saecke waren durchaus bequem!


Die Landschaft war nicht besonders lohnenswert. Die Trockenzeit begann, der Pegel fiel, und so sahen wir hauptsaechlich eine zwei Meter hohe Sandwand, am Ufer, ab und zu ein paar Berge, wenig Doerfer, gerade einmal zwei kleine Staedte am heutigen Tag. Wir legten zwei Male im Nirgendwo direkt am Ufer an und entluden Saecke.


Ayaryawady River


Nachdem wir uns in der Kantine im oberen Heck einen Kaffee und ein paar Trockenkuchen gegoennt hatten, legten wir uns wieder auf die Saecke. Joe war fuer kurze Zeit ziemlich platt. Doch es schien auch nicht viel zu passieren, hier mal ein Edelholzsammelplatz, dort mal ein Dampfer, jedoch ueberraschend wenig Fischer und Bevoelkerung am Ufer. Ploetzlich lief unser Dampfer auf eine der unzaehligen Sandbaenke auf. Ueberhaupt fuhren wir die ganze Zeit einen Zickzack-Kurs, da der Pegel des Flusses so niedrig war.

Alle Anstregungen waren Vergebens. Nach 30 Minuten stellten wir den Motor ab. Wie sollte es nur weitergehen? Andere Frachter fuhren nur an uns vorbei. Nach 1 1/2 Stunden versuchten wir es erneut. Letztendlich blieb nur noch eine Moeglichkeit. Alles, was bewegbar war, sollte sich schnell auf eine Seite begeben. Ihr glaubt es nicht, doch als Joe als Letzter auf der anderen Seite ankam, loeste sich das Schiff mit einem ploetzlichen Ruck von der Sandbank los. Gegen 14.30 Uhr konnte es weitergehen.

Es geschah nicht mehr viel. Wir genossen den wunderschoenen Sonneuntergang und waren ein wenig verdutzt, als der Dampfer fuer die Nacht anlegte. Wie sollte es auch nachts weitergehen? Gegen 18.00 Uhr war es stockduster. Es lief der Generator, der das Schiff mit Licht versorgte. Wir sind noch kurz ueber die Bretterplanken an das Ufer gegangen, doch es machten sich alle recht schnell bettfertig. Gluecklicherweise hatten wir am spaeten Nachmittag noch Bratreis gegessen.


Der Sonnenuntergang am Ayaryawady


Gegen 20.30 Uhr lagen wir auch im Bett, besser gesagt auf zusammengesammelten Decken, Tueten und dreckigen Klamotten. Es war aber kein Steuck gemuetlicher geworden und einfach hart. Man spuehrte jede Bewegung. Wir schliefen trotzdem schnell ein, obwohl das Licht erst gegen 23.00 Uhr mit dem Ende der Stromversorgung gekappt wurde und ein Radio eines Einheimischen noch eine ganze Weile droehnte.


Unser komfortabler Schlafplatz!!!

Mount Popa - 08.12.2007

Heute machten wir einen Tagesausflug zum Mount Popa, einer auf einem Bergfelsen gelgenen Tempelanlage. Nach dem Fruehstueck (hier in Myanmar immer included!!!) fuhren wir mit dem Pick-up, natuerlich auf dem Dach, um 8.30 Uhr los durch die Svanannenlandschaften der Dry Zone. Hier versuchten unterschiedlichste Projekte den ueber Jahrzehnte ausgelaugten Boden wieder aufzuforsten.

Die Fahrt fuehrte durch eine riesige Ebene in die Kleinstadt zurueck, in der wir vom Dach des Busses auf der Hinfahrt nach Bagan klettern sollten. Nur brauchten wir die doppelte Fahrtzeit von knapp zwei Stunden. Die letzten zehn Kilometer ging es von dieser Stadt die bewaldeten Berge des riesigen Mount Popas hinauf, der ganz alleine in der Ebene lag. Vor oder besser an diesem Berg war ein etwa 100 bis 200 Meter hoher und senkrecht aufragender Felsen gelagert. Auf der Spitze befand sich eine Tempelanlage, die man ueber eine endlos erscheinende Treppe erreichen konnte.


Mt. Popa


Wie ueberall in Tempelanlagen musste man natuerlich auch hier seine Schuhe ausziehen. Allerdings war der ganze Aufgang von den ettlichen Affen dermassen dicht gesch*****, dass man auf dem Weg nach oben eher Slalom laufen musste. Die Aussicht machte jedoch Einiges wet.

Nach zwei Stunden und einer kleinen Mittagspause im Ort am Fusse des Temelberges fuhren wir um 13.00 Uhr mit dem gleichen Pick-up zureuck nach Bagan. Auf der Abfahrt des Berges machten wir noch einen Stop in einem kleine Dorf, bevor es dann ohne Umwege zurueck nach Bagan ging. Die Sonne brannte schon extrem. Doch unsere Vorbrauene sollte das Schlimmste abwenden. Zwischenzeitlich mussten wir noch einem anderen Pick-up weiterhelfen, der liegengebleiben war, keine Besonderheit mehr.

Gegen 17.00 Uhr erreichten wir Bagan. Wir hatten kaum Zeit, mussten wir doch einen weiteren Sonnenuntergang ueber der maechtigen Tempelanlage sehen. Mit der Kutsche ging es nun zur Touristupa, dort wo sich alle zum Sonneuntergang treffen, nicht der ruhigste, aber mit Abstand der beste Ort fuer diesen Zeitpunkt des Tages. Allaister wollte lieber noch die Porn-Pagoda sehen. Doch wer schon in Indien herumgereist ist, wird diese Minivarianten nicht missen.


Bagan...


...bei Sonnenuntergang


Abends speisten wir dann in einem recht teuren indischen Lokal. Es sollte nach dem Lonely Planet das beste indische und das drittbeste Essen ueberhaupt in Myanmar sein. Es war verdammt gut, auf Bananenblaettern serviert und trotzdem edel. Ins Internet versuchten wir auch gar nicht erst zu gelangen. Zu oft fiel heute Abend der Strom aus. Joe ging aufgrund seines nicht astreinen Befindens frueh in die Koje.

Freitag, 7. Dezember 2007

Bagan - 07.12.2007

Nach dem Fruehstueck stand unser Kutscher vom Vorabend bereit. Eigentlich wollten wir diesen nicht unterstuetzen, da er und seine Freunde uns am Vorabend beschissen hatten, aber er hatte alle anderen weggeschickt und wollte sich "seine" Kunden nicht nehmen lassen.

Allaister hatte sich entschieden doch lieber mit dem Rad die Tempel zu erkunden. Wir wollten uns am ersten Tag die wichtigsten Tempel zeigen lassen und hatten Angst uns auf eigene Faust die Guten vielleicht entgehen zu lassen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, dann hatten wir auch nach der gestrigen Fahrt keine Lust mehr unser Sitzfleisch weiter zu stapazieren. Eine entspannte Kutschfahrt kam uns da gerade Recht.

Es ging hinaus aus dem Ort, am neuen Markt vorbei in die Tempelebene. Der erste Stop war an einem besonders Prachtvollen Exemplar. Wir kletterten auf die obere Ebene und konnten uns von hieraus den ersten Ueberblick ueber die vielen Tempel machen, schon beeindruckend. Die einzelnen Objekte waren zwar laengst nicht so gross und prachtvoll, wie in Angkor, aber zahlenmaessig dafuer umso imposanter. Wo man hinsah, nichts als Tempel, die meisten aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Einige kleine allerdings liess die Regierung ab 1990 erbauen, um das Bild noch eindrucksvoller zu gestalten. Teilweise fuegten sich diese Bauten zwar gut ins Bild, der Grossteil jedoch wirkte eher wie gewollt und nicht gekonnt.

Nun ging es tiefer in die Ebene. Zunaechst zu zwei kleineren Tempeln, die man leider auch nicht mehr besteigen konnte. Bei einigen Wenigen hatte dies religioese Gruende, bei anderen war es einfach der Zahn der Zeit, der am Mauerwerk nagte und so war es nicht mehr sicher diese zu erklimmen. Die hauptsaechlich deutschen und franzoesischen Restauratoren aus Kambodscha waren hier auch noch nicht angekommen. Allerdings war der Zustand der Tempel hier auch naturbedingt besser als in Angkor, da sie hier nicht vom Wald angegriffen wurden. Ausserdem wurden diese Tempel noch bis ins letzte Jahrhundert bewohnt.


eine von vielen Pagoden


In jeder Pagode befanden sich Buddhastatuen.


Unsere Mittagspause verbrachten wir wie gewuescht in einem kleinen einheimischen Restaurant etwas abseits der Souvenirshops und der fliegenden Haendler. Diese waren hier wirklich nervig. Keiner der grossen Tempel war ohne "Belaestigungen" zu erreichen. Und mit "Belaestigung" meinen wir auch Belaestigung. Diese Haendler ruecken einem nicht von der Pelle. Nicht einmal im Tempel lassen sie locker. Da muessen sich die Verantwortlichen noch einmal etwas einfallen lassen. Aber irgendwie kann man es ihnen auch nicht veruebeln. Wir waren schliesslich fast die einzigen Kunden in diesen Tagen.

Wir waren zu schnell unterwegs, oder unser Fahrer hatte die Tour schlecht geplant. Zumindest gab er uns zu verstehen, dass wir die geplanten Tempel bereits fast alle gesehen haetten und dass es zum Sonnenuntergang noch viel zu frueh war. Wir hatten mittlerweile mindestens zehn Tempel gesehen. Bei dem letzten kleineren, wo hauptsaechlich die in Stein gehauenen Bilder im Vordergrund standen, liessen Simon und Joe sich von einer Verkaeuferin burmesisch einkleiden. Als Dankeschoen kauften wir einen Wickelrock.


Simon und Joe in einheimischer Tracht


Da es nichts mehr zu sehen gab, entschieden wir erst einmal eine Kaffee- und Kuchenpause zu machen. Unser Fahrer war ein wenig seltsam. Zuerst gab es in dem Kaffee weder Kaffee noch Kuchen. Wir tranken ein Cola. Anschliessend brachte er uns doch noch zu einer Stupa, die wir sehen wollten, obwohl er jedoch vorher meinte, dass es etwas mehr kosten wuerde, weil sein Pferd erschoepft sei und die Shwezigon Paya (Paya = Stupa) in dem Ort lag, in dem wir wohnten. Wir meinten aber sofort, dass wir nicht mehr zahlen wuerden, da der Preis ein Tagespreis sei. Es stellt sich nur die Frage, weshalb wir sie nicht zu Beginn besucht haben, als Joe den Fahrer fragte, ob wir diese noch sehen wuerden und er bejahte.

Wir waren trotzdem zufrieden. Schliesslich konnten wir nun unsere Pagode sehen, ohne einen Aufpreis zu zahlen. Sie war sehr imposant und komplett vergoldet. Wenn einem nur nicht immer diese nervigen Haendler den Weg erschweren wuerden, die einen festhalten und die ganze Zeit vollschnacken.


Shwezigon Paya


Nach der Besichtigung fuhren wir noch zu einem Kloster am Ufer des Ayaryawady. Dieses war ebenfalls Teil des Zuchlags, den wir nicht zahlen wollten. Danach war es dann auch Zeit fuer den Sonnenuntergang. Hierfuer hatte er uns einen kleinen Tempel im Abseits ausgesucht. Wir hatten ihn zwar des Oefteren gebeten zum grossen Tempel zu fahren, an dem sich in der Hochsaison die Touristen draengeln, da wir dachten, dass es im Moment hier auch ruhig zugehen wuerde. Diesen sollten wir jedoch nicht zu Gesicht bekommen. Dieser Mann war einfach ein Mysterium fuer sich!

Wir genossen einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Es war idyllisch und ruhig. Ausser dem Tempelwaechter und einem Franzosen waren wir die Einzigen, die den Sonnenuntergang von hieraus genossen. Allerdings wollte der Waechter direkt nach dem Untergang der Sonne schliessen. Er hatte einfach kein Gefuehl dafuer, wann es spannend wird, denn jetzt begann ein wunderschoenes Farbenspiel am Himmel. Dieses mussten wir nun allerdings auf dem Rueckweg von unserer Pritsche aus geniessen.

Zurueck im Hotel warteten wir auf unseren schottischen Freund, der aber nicht erschien. Wir hatten uns eigentlich zum Essen verabredet, aber mit der Puenktlichkeit haben es die Briten einfach nicht. Wir entschlossen uns ihm einen Zettel zu schreiben und schon einmal ins Internet zu gehen. Doch aus diesem Vorhaben wurde nichts. Die ersten beiden Laeden sagten uns direkt, dass es zur Zeit keinen Sinn haette, der naechste Versuchte es zumindest eine gute halbe Stunde und im vierten klappte es zunaechst, doch dann gab es mal wieder einen groesseren Stromausfall. Alles war umsonst, vor alle die Blogeintraege waren weg, alles geloescht!

Inzwischen ist Allaister zu uns gestossen. Wir entschlossen und in einem einheimischen Lokal, einem der letzten hier in der Strasse, zu essen. Es gab Reis sweet sour. Die Sosse schmecke allerdings nach Marmelade. Das Bier schmeckte umso besser. Joe ging dann auch wieder als erster ins Bett. Sein Magen laesst immer noch gelegentlich nach.

Der Weg nach Bagan - 06.12.2007

Der Bus, der direkt nach Bagan fahren sollte, fuhr wie alle Busse hier im Land sehr frueh ab. Fuer uns war 5.00 Uhr jedoch zu frueh. Also entschlossen wir uns ein weiteres Mal die Strecke Schritt fuer Schritt zu absolvieren, natuerlich mit erhoehtem Risiko am Zielort anzukommen.

Diesem Risiko bewusst, machten wir uns nach dem Fruehstueck um 7.00 Uhr mit dem tagszuvor bestellten Taxi zur Junction, 11 Km noerdlich an der Hauptverkehrsstrasse Taungiy - Meiktila. Kurz nachdem wir dort angekommen waren, stand auch schon der erste Minibus an der Strassenseite, der uns einsammelte. Die Preise, fuenf Dollar nach Meiktila, waren aufgrund der Oelpreiserhoehungen zwar gestiegen, doch immer noch vergleichbar mit den uebrigen Nachbarlaendern.

Joe hatte den besten Platz, direkt auf der Fahrerbank, weil der Bus schon brechend voll war. Es ging ueber die Plateaus in Richtung Kalaw, dem Trekkingparadies inmitten von Pinienwaeldern. Zwischenzeitlich hielten wir eine kanppe Stunde in einer kleinen Stadt. Weshalb? - Das wussten wir leider auch nicht.

Von Kalaw aus ging es weiter die bewaldeten Berge hinunter ins Tal des Ayaryawadys. Es wurde wieder allmaehlich warm. Trotz der Kaelte war die Hinfahrt auf dem Dach gemuetlicher. Der Sitzabstand war gleich Null, Joe hatte die Frontscheibe vor den Knien, Simon und Allaister ein paar Saecke unter den Beinen und den Fahrersitz vorne weg.

Meiktila erreichten wir gegen 14.00 Uhr. Eigentlich war es schon recht spaet, wollten wir doch noch weitere 140 Kilometer nach Bagan fahren. Am Busbahnhof wurden wir dann auch noch enttaeuscht. Es sollte erst um 17.00 Uhr der naechste Bus fahren und das von einer anderen Haltestelle.

Also fuhren wir mit Mopeds zu diesem Bussstand. Hier war so rein gar nichts los. Joe war stinkig, dass wir uns haben hier herlotsen lassen. Seiner Meinung nach haetten wir noch nach anderen Moeglichkeiten suchen koennen. Er begnuegte sich mit ein wenig Betelnuss, waehrend Simon und Allaister sich mit einer Burmesin unterhielten.

Als wir uns dann im Strassenlokal vor der Fahrt noch einmal staerken wollten und Essen bestellt hatten, hielt unser Bus auch schon vor der Baracke auf der anderen Strassenseite, und das zu frueh. Schnell cancelten wir die Bestellung, liessen die fertigen Nudeln einpacken und gingen auf das Dach des Busses. Im Innenraum war leider kein Platz mehr fuer uns.

Das Dach war bequemer als auf dem Pick-up. Wir hattem mehr Platz und die Federung des Busses schien auch besser zu sein. Nichtsdestotrotz, die Strasse war durchweg seit Inle bescheiden, einspurig, loechrig und nun wurde das Land auch noch wieder wellig. Es ging durch die Daemmerung auf und ab, Gas geben und bremsen. Die landschaftliche Schoenheit hielt sich auch in Grenzen, aehnlich einer Savanne, kaum Einwohner, ein paar Palmen.

Ab 18.00 Uhr sah man dann gar nichts mehr, ausser die Scheinwerfer des Busses, die in alle Richtungen abstrahlten. Auf einmal war es stockduster. Der Bus hielt. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die Batterie geflickt werden musste. Gott sei dank hatte Joe seine Headlamp mit, die anderen Funzeln brachten es nicht weit. Ein paar Kilometer spaeter hielten wir dann ein weiteres Mal, Dinnertime, wie nervieg.




Es ging dann noch weitere zwei Stunden auf dem Dach weiter, bis wir eine kleinere Stadt erreichten. Hier sollten wir dann in den Bus einsteigen. Die Strasse wurde besser und so heizten wir mit moerderischem Tempo die letzten 40 Meilen innerhalb von einer Stunde nach Bagan. Das Klappern und Quitschen im Bus war schon extrem.

Kurz vor Bagan ein weiterer Stop, wir mussten zehn Dollar abdruecken, offiziel war es die Besuchergebuehr. Gegen 22.00 Uhr fuhren wir mit Rikschas (diesmal seitlich am Fahrrad angebracht) angeblich umsonst zu einem ganz netten und guenstigen Hotel (10 Dollar). Wir entsschieden und zu bleiben. Trotzdem sollten wir 3000 Kyat (1 Dollar = 1200 Kyat) fuer die Rikschafahrt bezahlen. Wir zahlten natuerlich, entschlossen jedoch nicht einen von den Fahrern morgen frueh fuer unsere Kutschenfahrt (abends Rikscha fahren, tagsueber Kutsche mieten, ein hartes Leben) durch die Tempelanlagen Bagans zu waehlen. So etwas macht man einfach nicht, schon gar nicht mit uns.

Inle Lake - 05.12.2007

Um kurz nach 8.00 Uhr ging es mit unserem Bootsfahrer zum Anleger. Wir waren ein bisschen spaet dran, wollten wir doch noch einen Markt sehen, der vor allem frueh morgens am lebendigsten sein sollte.

Mit dem Longtail-Boat fuhren wir einen langen Kanal entlang. Ploetzlich hielten wir schon das erste Mal. Erst einmal mussten wir das Boot wechseln, irgendetwas lief nicht rund. Doch dann fuhren wir auf den See hinaus, der nicht besonders tief war, doch mit seinem Ausmass von bis zu 22 Km Laenge und einer maximalen Breite von 11 Km die Lebensader in dieser von Bergen umgebenen Ebene war.

Auf dem See tummelten sich viel kleine Fischerboote, die waehrend sie die Netze oder Bambusraeusen einholten mit ihren Fuessen weiter paddelten. Als wir den See groessten Teils ueberquert hatten, fuhren wir hinein in das von ettlichen Fluessen und kleinen Baechen durchzogene Sumpfgebiet, in dem sich auch die Doerfer und kleinen Orte befanden.


einheimischer Fischer


Der Markt war in erster Linie ein Touristenmarkt ohne Touristen, weil momentan nicht das beste Reiseklima vorherrscht. Demnach wurde man auch extremer bedraengt. Schon bei der Einfahrt in die Wasserstrasse wurde man von schwimmenden Verkaufstaenden empfangen. Wir wollten schnell weiter. Allister, unser schottischer Freund, war allerdings im Kaufrausch.


"Pagodenwald" nahe des Floating Markets


Kurz nach Ablegen hielten wir dann auch schon wieder an einer Silberschmiede. Der hauseigene Verkaufsstand war natuerlich die Hauptattraktion. Schnell tranken wir einen Tee, dann ging es weiter.

Wir fuhren in den naechsten Ort zu einer groesseren Pagode, die nicht besonders lohnenswert war. Also ging es weiter zu den Longneck-Frauen. Es war ein erneuter Verkaufsraum, in dem Frauen mit von Ringen gestreckten Haelsen fuer uns tanzen wollten. Wir verneinten, weil wir nicht wussten warum diese Frauen 150 Kilometer von ihrem eigentlichen heimischen Gebiet auf Touristen wareteten.


Typisches Dorf auf dem Inle See


Nach einer Schiffswert (Longtail aus Teak) gab es Mittagessen, das sich durch hohe Touristenpreise, langes Warten und mittelmaessige Qualitaet bzw. Portionen kennzeichnete. Es ging weiter durch die Floaeting Gardens (hauptsaechlich Tomaten), die von kleinen Baechen zur Ernte druchzogen waren zu einem Kloster. Es war erneut nichts Besonderes, ausser dass dort eine springende Katze zu Kunststuecken gezwungen wurde.


Sumpfgebiete, die als Floating Gardens genutzt werden.


Der Inle ist schon beeindruckend schoen, jedoch schon zu sehr touristisch. Ueberall wo man hinkam, gab es auch etwas zu kaufen. So entschieden wir uns auf den einzigen einsamen Platz inmitten des Sees zu fahren. Es war ein altes hoelzernes Offiziersgebaeude, schwimmend auf dem See sehr schoen gelegen. Doch das Wasser war nur fuer unseren schottischen Freund nicht zu kalt.

Nyaungshwe erreichten wir gegen 16.00 Uhr. Fuer die Tour zahlten wir 4 Dollar pro Kopf. Simon und Allister gingen noch in ein altes Haus, in dem die Verinten Nationen arbeiteten, trotz der politischen Lage. Abends machten wir uns auf den Weg in ein Internetlokal. Doch es gab einmal mehr keinen Strom. Wir wurden auf 19.00 Uhr vertroestet. Was sollten wir jetzt noch knapp zwei Stunden machen? Wir entschieden uns wieder einmal richtig lecker Pizza zu essen. Hier gab es uebrigens eine Mueckenplage.

Nach dem Essen stand der zweite Versuch Internet auf dem Programm. Doch es gab immer noch keinen Strom. Und wenn es hier einmal Strom gibt, dann sperrt der Staat das Netz vor allem Abends komplett, da dann die Touristen zu viel Zeit haben. Wir machten uns bettfertig, und das recht zeitig.