southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Sonntag, 2. Dezember 2007

Mandalay - 02.12.2007

Fuer heute hatten wir uns mit dem "hauseigenen" Taxifahrer zu einer Stadtrundfahrt verabredet. Dieser half morgens im Restaurant aus und servierte uns das Fruehstueck. Als Gegenleistung des Hotels durfte er uns seine Dienste anbieten und uns waehrend des gesamten Fruehstuecks vollquatschen, was wir alles machen sollten und das wir es natuerlich alles am besten mit ihm machen sollten. Doch zuerst gingen wir kurz ins Internet. Diesmal gab es einen 2:1 Sieg ueber den HSV zu feiern.


Taxi in der Naehe unseres Hotels


Um 9.30 Uhr ging es dann im kleinen Mitsubishi Blue-Taxi des guten Mannes los. Wir mussten uns ein wenig quetschen, da die umgebaute Ladeflaeche seines Gefaehrts nicht auf Europaeer ausgerichtet war.


Unser Taxi vor einem Atiquitaetengeschaeft


Zu Beginn besuchten wir die "Shwe In Bin Kyaung Monastery", eine sehr schoenes, recht kleines, hoelzernes, altes Kloster aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich haetten wir Eintritt zahlen muessen, aber es war niemand vor Ort, der abkassieren wollte. Nachdem wir eine ganze Weile auf Alastair warten mussten, konnte es weitergehen.

Jetzt ging erst einmal die Verkausshow los. Unser Guide wollte schliesslich etwas verdienen. Wir hielten vor zwei Shops, in denen uns ziemlich die gleichen Produkte angeboten wurden, vergoldete und hoelzerne Buddhastatuen, Marionetten, Schmuck und viele weitere Souvenirs. Wir liessen es ueber uns ergehen und schafften dies auch ganz gut ohne etwas zu kaufen. Im zweiten Laden stiessen wir auf eine deutsche Reisegruppe gehobenen Alters. Es ist wirklich auffaellig, wie viele Deutsche man hier trifft. Wenn man irgendwo Touristen sichtet, steht die Chance bei geschaetzen 70 %, dass dies die Unsrigen sind.

Anschliessend wollte unser Guide gleich weiter zum naechsten Shop, doch wir hatten erst einmal genug, schliesslich taten wir es auch nur fuer ihn. Er bekam immer ein wenig Geld zugesteckt, wenn er uns in einen dieser Konsumtempel ablieferte. Aber wir wollten in unserem Programm vorankommen und da stand als naechstes die "Mahamuni Pagoda" auf dem Programm.


Mahamuni Pagode


Diese Pagode erreichte man von allen vier Himmelsrichtungen durch ueberdachte Verkaufsgaenge. In der Mitte eines mit Marmor ausgelegten Platzes stand diese goldene Pagode, die einen Buddha beherbergt, vor dem die Einheimischen beteten. Aufgrund der Taubenansammlungen war es nicht angenehm barfuss umherstreiften. Da das Programm schon sehr weit vorangeschritten war, legten wir einen zusaetzlichen Stop am Markt und bei Goldblattherstellern ein.

Zu geniessen waren vor allem die Stadtfahrten. Die Strassen waren ramponiert, jedoch wunderschoen mit Baeumen bewachsen. Die Verkehrsmittel waren heillos ueberladen, sowohl mit Waren, als auch mit Personen. Zudem sah man trotz der niedergeschlagenen Demonstrationen sehr viele Moenche, eigentlich ueberall.


Blattgold-Herstellung


Danach wollten wir erst einmal etwas Essen. Wir fragten unseren Begleiter, ob er uns in ein kleines, nettes Restaurant fahren koennte, in dem man zusammen mit Einheimischen deren Kueche geniessen kann. Er brachte uns in ein Hinterhoflokal, welches weder durch ein Schild als solches ausgewiesen war, noch konnte man in irdgendeiner Weise auf ein Restaurant schliessen. Das Essen war in Ordnung. Das Fleisch jedoch wurde mit Knochen serviert.


Mittagspause


Nach der Mittagspause fuhren wir an den Fusse des Mandalay Hills. Hier befand sich die von uns erkohrene Klosterzentrale Mandalays. Hier stand ein Kloster mit samt seiner Pagoden neben dem anderen. Dementsprechend viele Moenche liefen hier herum. Zuerst hielten wir an dem "Shwenandaw Kyaung Monastery". Dieses war besonders alt und aus Holz erbaut. Einziger Nachteil war, dass wir es nicht betreten durften. Schliesslich hatten wir das zehn Dollar teure Ticket nicht gekauft, um den Staat zu boykottieren. Angeblich wurde vor einige Jahren der Mandalay Palace, der auch mit dem gleichen Ticket betreten werden durfte, durch Strafgefangene restauriert.

Wir liefen zur nahe gelegenen "Atumashi Kyaung monastery". Dieses Kloster schien ein Klotz zu sein, der nach oben abnimmt, nicht besonders reizvoll. Doch hinein durften wir auch hier nicht. Bisher jedoch war es nicht schmerzhaft. Ganz anderes bei der "Kuthodaw Paya", einer goldenen, sehr grossen Pagode, um die das groesste Buch der Welt mit seinen 729 Marmorplatten aufgestellt war. Wir sahen leider nur einige Buecher, die noch vor dem Eingang unter kleinen weissen Pagoden standen.


Ein Teil des Buches!!!


Es ging weiter zur ebenfalls nahegelegenen Sandamani Paya. Diese durften wir betreten. Es war auch mit Abstand die schoenste Pagode, golden und um ihr herum ein Meer kleinerer weisser Pagoden. Hier trafen wir eine alte Frau. Sie erzaehlte uns in einem perfekten Englisch ihre Lebensgeschichte. Sie waere noch vor dem Beginn Junta aus einem englischsprachigen Land zu ihrem Mann nach Burma gezogen. Dieser und auch ihr Sohn seien schon verstorben. Als ehemalige Englischlehrerin wuerde sie keine Rente bekommen.

Ab diesem Zeitpunkt war uns klar, dass sie Geld verlangen wuerde. Doch sie war sehr sympathisch. Wir gaben ihr "nur" einen Dollar, obwohl sie dachte, sie wuerde mehr bekommen. Wir begruendeten dies damit, dass man hier jedem eine Kleinigkeit geben muesste. Wir verstanden, dass es nach den Preiserhoehungen fuer jeden schwer geworden ist zu ueberleben. Doch diese Frau wuerde ihren Weg schon gehen, zumal ihre Masche recht gut war.


Sandamani Paya




Zu allem Ueberfluss wurden wir auch noch von mehreren Maedels belagert, die Postkarten verkaufen wollten. Wir versprachen ihnen, dass wir spaeter welche kaufen wuerden. Am Ausgang dann das Missgeschick: Joe kaufte Postkarten. Jedoch verblieb ein Maedchen, dem wir es versprochen hatten, ohne Geld. Es ist auch verdammt schwierig sich alle Gesichter zu merken. Doch was sollten wir mit 40 Postkarten machen. Schliesslich koennten sie den Gewinn auch teilen.

Wir fuhren zum Aufgang des Mandalay Hills. Hier gingen wir noch schnell in die Kyauktawgyi Paya, die durch einen Verkaufsgang zu erreichen war. Die Pagode selbst sah man nicht. Stattdessen ging man direkt in einen grossen Raum, in dem in der Mitte ein Buddha stand.

Dann aber liefen wir den Mandalay Hill hinauf. Waehrend Simon und Alastair sich von Studenten anquatschen liessen, ging Joe vor und machte iregendwann, im Glaube oben angekommen zu sein, an einer Stupa eine Pause. Da die anderen beiden jedoch auf der anderen Seite der Pagode herumgelaufen waren, verfehlten wir uns. Joe fand den Weg nach oben schliesslich doch noch rechtzeitig zum Sonneuntergang.

Hier oben war die Ruhe dann Geschichte. Den Sonnenuntergang konnten wir ebenfalls nur stueckweise verfolgen. Grund waren einheimische Studenten, die um Englisch zu lernen und es in der Praxis zu sprechen, die Touristen ausfragten. Sowohl Simon, als auch Alastair und Joe wurden von unterschiedlichen Gruppen belagert. Joe wurde von einem Moench gefragt, ob wir nicht morgen in seine Englischstunde kommen koennten. Wir stimmten zu.

Der Weg nach unten war komplizierter. Waehrend wir uns weiterhin unterhalten mussten, ging das Licht aus. Wir stolperten die letzten Stufen hinunter zu unserem Taxi. Es ging zurueck ins Hotel. Wir assen noch bei unserem Stamminder. Nachdem wir noch kurz im Internet waren, schauten wir noch ein wenig Fussball. Wir mussten den Komfort eines Fernsehers schliesslich ausnutzen.

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