southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Freitag, 7. Dezember 2007

Bagan - 07.12.2007

Nach dem Fruehstueck stand unser Kutscher vom Vorabend bereit. Eigentlich wollten wir diesen nicht unterstuetzen, da er und seine Freunde uns am Vorabend beschissen hatten, aber er hatte alle anderen weggeschickt und wollte sich "seine" Kunden nicht nehmen lassen.

Allaister hatte sich entschieden doch lieber mit dem Rad die Tempel zu erkunden. Wir wollten uns am ersten Tag die wichtigsten Tempel zeigen lassen und hatten Angst uns auf eigene Faust die Guten vielleicht entgehen zu lassen. Und wenn wir ganz ehrlich sind, dann hatten wir auch nach der gestrigen Fahrt keine Lust mehr unser Sitzfleisch weiter zu stapazieren. Eine entspannte Kutschfahrt kam uns da gerade Recht.

Es ging hinaus aus dem Ort, am neuen Markt vorbei in die Tempelebene. Der erste Stop war an einem besonders Prachtvollen Exemplar. Wir kletterten auf die obere Ebene und konnten uns von hieraus den ersten Ueberblick ueber die vielen Tempel machen, schon beeindruckend. Die einzelnen Objekte waren zwar laengst nicht so gross und prachtvoll, wie in Angkor, aber zahlenmaessig dafuer umso imposanter. Wo man hinsah, nichts als Tempel, die meisten aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Einige kleine allerdings liess die Regierung ab 1990 erbauen, um das Bild noch eindrucksvoller zu gestalten. Teilweise fuegten sich diese Bauten zwar gut ins Bild, der Grossteil jedoch wirkte eher wie gewollt und nicht gekonnt.

Nun ging es tiefer in die Ebene. Zunaechst zu zwei kleineren Tempeln, die man leider auch nicht mehr besteigen konnte. Bei einigen Wenigen hatte dies religioese Gruende, bei anderen war es einfach der Zahn der Zeit, der am Mauerwerk nagte und so war es nicht mehr sicher diese zu erklimmen. Die hauptsaechlich deutschen und franzoesischen Restauratoren aus Kambodscha waren hier auch noch nicht angekommen. Allerdings war der Zustand der Tempel hier auch naturbedingt besser als in Angkor, da sie hier nicht vom Wald angegriffen wurden. Ausserdem wurden diese Tempel noch bis ins letzte Jahrhundert bewohnt.


eine von vielen Pagoden


In jeder Pagode befanden sich Buddhastatuen.


Unsere Mittagspause verbrachten wir wie gewuescht in einem kleinen einheimischen Restaurant etwas abseits der Souvenirshops und der fliegenden Haendler. Diese waren hier wirklich nervig. Keiner der grossen Tempel war ohne "Belaestigungen" zu erreichen. Und mit "Belaestigung" meinen wir auch Belaestigung. Diese Haendler ruecken einem nicht von der Pelle. Nicht einmal im Tempel lassen sie locker. Da muessen sich die Verantwortlichen noch einmal etwas einfallen lassen. Aber irgendwie kann man es ihnen auch nicht veruebeln. Wir waren schliesslich fast die einzigen Kunden in diesen Tagen.

Wir waren zu schnell unterwegs, oder unser Fahrer hatte die Tour schlecht geplant. Zumindest gab er uns zu verstehen, dass wir die geplanten Tempel bereits fast alle gesehen haetten und dass es zum Sonnenuntergang noch viel zu frueh war. Wir hatten mittlerweile mindestens zehn Tempel gesehen. Bei dem letzten kleineren, wo hauptsaechlich die in Stein gehauenen Bilder im Vordergrund standen, liessen Simon und Joe sich von einer Verkaeuferin burmesisch einkleiden. Als Dankeschoen kauften wir einen Wickelrock.


Simon und Joe in einheimischer Tracht


Da es nichts mehr zu sehen gab, entschieden wir erst einmal eine Kaffee- und Kuchenpause zu machen. Unser Fahrer war ein wenig seltsam. Zuerst gab es in dem Kaffee weder Kaffee noch Kuchen. Wir tranken ein Cola. Anschliessend brachte er uns doch noch zu einer Stupa, die wir sehen wollten, obwohl er jedoch vorher meinte, dass es etwas mehr kosten wuerde, weil sein Pferd erschoepft sei und die Shwezigon Paya (Paya = Stupa) in dem Ort lag, in dem wir wohnten. Wir meinten aber sofort, dass wir nicht mehr zahlen wuerden, da der Preis ein Tagespreis sei. Es stellt sich nur die Frage, weshalb wir sie nicht zu Beginn besucht haben, als Joe den Fahrer fragte, ob wir diese noch sehen wuerden und er bejahte.

Wir waren trotzdem zufrieden. Schliesslich konnten wir nun unsere Pagode sehen, ohne einen Aufpreis zu zahlen. Sie war sehr imposant und komplett vergoldet. Wenn einem nur nicht immer diese nervigen Haendler den Weg erschweren wuerden, die einen festhalten und die ganze Zeit vollschnacken.


Shwezigon Paya


Nach der Besichtigung fuhren wir noch zu einem Kloster am Ufer des Ayaryawady. Dieses war ebenfalls Teil des Zuchlags, den wir nicht zahlen wollten. Danach war es dann auch Zeit fuer den Sonnenuntergang. Hierfuer hatte er uns einen kleinen Tempel im Abseits ausgesucht. Wir hatten ihn zwar des Oefteren gebeten zum grossen Tempel zu fahren, an dem sich in der Hochsaison die Touristen draengeln, da wir dachten, dass es im Moment hier auch ruhig zugehen wuerde. Diesen sollten wir jedoch nicht zu Gesicht bekommen. Dieser Mann war einfach ein Mysterium fuer sich!

Wir genossen einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Es war idyllisch und ruhig. Ausser dem Tempelwaechter und einem Franzosen waren wir die Einzigen, die den Sonnenuntergang von hieraus genossen. Allerdings wollte der Waechter direkt nach dem Untergang der Sonne schliessen. Er hatte einfach kein Gefuehl dafuer, wann es spannend wird, denn jetzt begann ein wunderschoenes Farbenspiel am Himmel. Dieses mussten wir nun allerdings auf dem Rueckweg von unserer Pritsche aus geniessen.

Zurueck im Hotel warteten wir auf unseren schottischen Freund, der aber nicht erschien. Wir hatten uns eigentlich zum Essen verabredet, aber mit der Puenktlichkeit haben es die Briten einfach nicht. Wir entschlossen uns ihm einen Zettel zu schreiben und schon einmal ins Internet zu gehen. Doch aus diesem Vorhaben wurde nichts. Die ersten beiden Laeden sagten uns direkt, dass es zur Zeit keinen Sinn haette, der naechste Versuchte es zumindest eine gute halbe Stunde und im vierten klappte es zunaechst, doch dann gab es mal wieder einen groesseren Stromausfall. Alles war umsonst, vor alle die Blogeintraege waren weg, alles geloescht!

Inzwischen ist Allaister zu uns gestossen. Wir entschlossen und in einem einheimischen Lokal, einem der letzten hier in der Strasse, zu essen. Es gab Reis sweet sour. Die Sosse schmecke allerdings nach Marmelade. Das Bier schmeckte umso besser. Joe ging dann auch wieder als erster ins Bett. Sein Magen laesst immer noch gelegentlich nach.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mr. Joe und Mr. Simon. Herrlich. Kanns kaum erwarten Deine Geschichten zu hören. Wünsche Euch weiter alles Gute, ihr Abenteurer.
Gruß, Torben

katze hat gesagt…

si! seit wochen versuch ich ne sms zu schicken: geht nich. also jetzt hier in aller öffentlichkeit tippe ich sie ab:
"simi!ich hoffe es geht nach wie vor gut. hier ist wintereinbruch und es ist um vier schon dunkel :-( so is das wohl i kalten deutschland. bald biste wieder hier und wir können schön mal wieder kochen, essen, schnacken und einen trinken. Herrlich. Drück dich, Großer! uschi"

so, das war mein erguss, den musste ich dir ja nu endlich ma zukommen lassen.

Anonym hat gesagt…

Hey Brüderchen... Auch wenn wir immer mal wieder telefonieren und mailen, muss ich nu auch mal meine Spuren in diesem wunderbaren Blog hinterlassen.
Schön zu hören (lesen), dass es dir und Joe gut geht.
Auch wenn Werder leider aus der Champions League ausgeschieden ist, geht bei uns hier im kalten und nassen Deutschland alles seinen geregelten Gang. ;)
Genießt die verbleibenden Tage! (und macht noch viele Fotos.)
Wir sehen und Weihnachten... freu mich schon drauf! :)

LG (und schöne Grüße auch an alle anderen, die sich hier im Blog so rumtreiben!) Marco