southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Freitag, 7. Dezember 2007

Eine Busfahrt die ist lustig - 04.12.2007

Uns teilten mehrere Personen mit, dass es nur Nachtbusse gab, die direkt zum Inle See fahren sollten. Wir entschlossen uns trotzdem tagsueber zu fahren. Wie, das wussten wir bis zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht so recht.

Mit unserem Taxifahrer der letzten zwei Tage (eigentlich hatten wir ihm gestern ja erklaert, dass wir aufgrund der Touristenknappheit das Geld auf weitere Fahrer verteilen wollten, doch er hat es nicht geschnallt und es war kein anderer Fahrer vor Ort) fuhren wir gegen 8.00 eine ganze Weile an den Stadtrand von Mandalay zum Busbahnhof.

Vor Ort erzahlten uns ettliche Schlepper, dass es nur Minibusse gab, nicht nur nach Inle, sondern auch nach Meiktila, der Kreuzung Mandalay - Inle - Yangoon. Doch Minibusse mieten, das ist selbst fuer uns zu teuer. Der einzige Direktbus nach an den Inle faehrt durch die Nacht. Doch Joe hat Probleme damit Nachtbusse zu nehmen. Schliesslich koennte man andernfalls auch fliegen.

Nachdem wir ein paar Male ueber den Busbahnhof gelaufen waren und wir auch zeitweise glaubten, einen Bus gefunden zu haben, waren wir wieder am Ausgangspunkt angelangt. Jeder der uns helfen wollte, wurde in irgendeiner Weise von den um uns stehenden Schleppern beeinflusst. Danach hiess es dann wieder, dass es nur Minibusse gaebe.


Der Busbahnhof, an dem alles begann!


Auch Moenche nutzen den Busbahnhof, zum morgentlichen Betteln.


Also verstreuten wir uns und verloren auch schnell unsere Begleiter. Wir bekamen den Tip, dass wir an der Hauptstrasse einen Bus nehmen koennten. Und siehe da, an der Hauptstrasse stand auch schon der erste Minibus, der uns bereitwillig mitnahm. Sein Problem war jedoch, dass er uns eigentlich gar nicht befoerdern durfte. Es duerfen nur gewisse Busse in diesem Land uns mitnehmen, da wir uns ueberall registrieren muessen. Und diese Buss fahren an den Busbahnhoefen los.

Wir musste sowohl in den Bussen, die uns befoerdern durften (Genehmigung), als auch fuer das Risiko in den anderen Bussen, mehr Geld als die Einheimischen bezahlen, was wiederum verstaendlich war. Zudem wurde uns die letzte Reihe zugewiesen. Gepaeckstuecke wurden bis unter die Decke gestapelt, dass uns auch bloss keiner sieht. Warum die Hintertuer trotzdem aufstand, das wissen wir auch nicht.

So ein Hin und Her: mitnehmen duerfen, nicht duerfen und ich nehme euch trotzdem mit. Das hatten wir auf der gesamten spaeteren Reise kein einziges Mal mehr.

Die Fahrt nach Meiktila dauerte gut drei Stunden. Es ging uebers platte Land die Hauptverkehrsader entlang in Richtung Yangoon nach Sueden. Die anfangs zwei mal zweispurige Strasse fuehrte meist durch endlose Alleen hindurch. Hier in der Ebene wurde hauptsaechlich Reis angebaut bzw. Zucker von Palmen geerntet.

Meiktila erreichten wir gegen 12.30 Uhr. Nach Inle sollte so schnell kein Fahrzeug fahren. Wir hoerten, dass die einzige Moeglichkeit ein Pick-up waere, der um 14.00 Uhr losfaehren wuerde. Also mussten wir diesen Pick-up nehmen. In der Zwischenzeit assen wir etwas.

Weil wir in der Gegend um Mandalay und auch auf dem Weg hier her so viele Pick-ups gesehen hatten, auf den die Leute auf dem Dach sassen, dachten wir uns, dass wir dies auch ausprobieren koennten. Also setzten wir uns auf eine auf dem Dach befestigte Bambusmatte, die von einem niedrigem Metallgestaenge umgeben war.

Da die Strasse in Richtung Osten nur noch einspurig und sehr bruechig war, stellte die Geschwindigkeit unseres Fahrzeugs auch keine Gefahr da. Es ging erneut uebers platte Land, durch wunderschoen idyllische Alleen mit riesigen Baeumen, an Reisfeldern und subtropischer Vegetation entlang. Ein riesiges Holzlager durfte natuerlich auch nicht fehlen.

Der Pick-up fuellte sich. Und schon bald konnten wir nicht mehr auf dem Dach liegen und kurz danach auch nicht mehr im Schneidersitz sitzen. Wir mussten uns seitlich mit den Beinen nach aussen haengend platzieren. Doch das war recht bequem, da man seine Fuesse am Gelaender abstuetzen konnte.


Ein Platz auf dem Dach!


Es ging durch die Berge, die mit niedrigen Waeldern bepflanzt waren, an Strassenarbeitern und kleinen Steinbruechen vorbei, bei denen man nicht wusste, ob es sich um Zwangsarbeiter handelte oder nicht. In einer Ebene machten wir in einer kleineren Stadt eine Pause, bevor wir weiterfuhren. Doch im Pick-up war kein Platz mehr. Ausserdem war es noch bequem und so lange koennte es auch nicht mehr dauern, dachten wir zumindest.

Durch ein schmales Tal, das ringsherum mit bewaldeten Bergen umgeben war, fuhren wir durch kleine Doerfer weiter in Richtung Osten. Als wir am Ende des Tals in Serpentinen den Berg hinauf fuhren, daemmerte es. Es wurde sehr schnell dunkel, es war gerade eimal 18.00 Uhr. Oben auf dem Plateau angekommen, sahen wir nicht mehr viel, ausser das Licht unseres Autos und die Umrisse der Baeume am Strassenrand. Allmaehlich wurde es frisch.

Nach einer Weile erreichten wir einen Ort. Das musste es sein, dachten wir uns. Doch wir waren gerade einmal in Kalaw. Auf der Karte war dies die Haelte zwischen Meiktila und dem Inle See. Wir wussten nicht, was wir machen sollten. Doch viel, ausser weiterzufahren, blieb uns nicht uebrig, da der Wagen nicht anhielt. In der naechsten Stadt, die Fuesse waren mittlerweile eingefrohren, so wie eigentlich der uebrige Koerper auch, machten wir eine Pause. Diese Gelegenheit nutzten wir erst einmal um in unseren Backpacks nach passender Bekleidung zu suchen.

Nach einem Tee setzten wir uns wieder auf das Dach, besser gesagt, wir legten uns auf das Dach, da mittlerweile wieder genuegend Platz vorhanden war, heorten Musik und bestaunten den glasklaren Sternenhimmel. Es war nun richtig angenehm. Die letzten zwei Stunden ueberstanden wir auch noch.

Gegen 21.30 Uhr (7 1/2 statt 4 Stunden) erreichten wir Shweyaung Junction. Da der Pick-up weiter nach Tauggyi fahren sollte, war hier fuer uns das Ende dieser Fahrt gekommen, schneller als gedacht. Hier mussten wir noch einmal umsatteln. Hotels gab es einfach nicht. Daher blieb uns nur eine Moeglichkeit, naemlich Mopeds in das 11 Kilometer entfernte Oertchen Nyaungshwe direkt am Inle See zu nehmen.

Um 22.00 Uhr hatten wir es dann endlich total durchfroren geschafft. Das Bett war eine Wohltat, natuerlich mit dicksten Decken. Das gibt es nicht ueberall hier, aber wir sind nun einmal in den Bergen.

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