southeastadventures

Um dem trüben deutschen Herbstwetter zu entfliehen, haben zwei tapfere Vagabunden sich entschlossen ihren Sommer zu verlängern. Sie folgen der Sonne und starten eine große Ralley durch die beeindruckendsten Länder des asiatischen Kontinents. Auf dieser Seite könnt ihr vom Start in Delhi bis zum Ziel in Bangkok ihren Weg verfolgen. Viel Spaß...

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Schnell runter vom Dampfer - 10.12.2007

Das war einmal mehr eine unentspannte Nacht. Alles begann mit dem schnarchenden Moench. Dieser Geraeuschpegel war mit dem saudischen Saegewerk aus Mumbai zu vergleichen. Um 3.00 Uhr ging dann eine Kerze an. Die Moenche entschlossen sich zu meditieren. Das waere nicht so schlimm gewesen, wenn sie die Raeucherstaebchen nicht angemacht haetten.

Und dann der harte Boden, bei jedem Umdrehen spuehrte man seine Knochen. Um kurz vor 6.00 Uhr wurde dann auch noch der Generator angeschmissen. Das Licht ging an, Joe machte es noch im Halbschlaf schnell aus. Doch das war zu spaet. Die Moenche waren schon lange wach, sie machten es einfach wieder an. Hinzu wurde es draussen heller. Von Schlaf war keine Rede mehr, spaetenstens dann nicht mehr, als die fuenfkoepfige Familie ihr brummendes, Propaganda verbreitendes Radio anschmiss.

Wir gingen schnell aus dem Mief nach unten, um den Sonnenaufgang zu geniessen. Wir legten auch zuegig ab, schliesslich mussten wir noch Zeit gutmachen. Der Sonnenaufgang war der Hammer. Das kurz darauf folgende Fruehstueck im "Restaurant" hatte dagegen nicht den Namen eines Fruehstueckes verdient. Es gab oeltriefende Nudeln mit Spielgelei obendrauf.




Einmalig!!!


Um kurz nach 11.00 Uhr erreichten wir Magwe. Eigentlich dachten wir, dass alles ein wenig schneller gehen wuerde. Aber es war auch eine Sandbank im Weg. Also mussten wir herunter vom Kutter und den Bus nach Pyay nehmen. Ehrlich gesagt waren wir auch froh darueber, nicht noch eine Nacht laenger auf dem Boot schlafen zu muessen. Zu gut, dass wir nur fuer eine Nacht gezahlt hatten.

Mit der burmesischen Rikscha, seitlich sitzend neben dem Fahrer, ging es 20 Minuten zum Busbahnhof. Hier im Ort waren wieder eine Menge "Autos" unterwegs, wir fuehlten uns wie Weltstars. Touristen waren hier Mangelware, nicht ohne Grund: Magwe war die einzige groessere Stadt in Myanmar, die bei den Unruhen im Jahre '88 keine Demonstranten "zu beklagen" hatte, Pro Junta - schnell weg!!!

Sehenswert war der Busbahnhof nicht, vielleicht ein riesigen Schild, auf dem stand, dass Drogenhandel mit dem Tode bestraft werden kann, eigentlich nichts Bemerkenswertes in einem Land, wo sogar HIV-Kranke angeblich von den Strassen geholt werden, um hingerichtet zu werden.


Waechst dort hinter dem Schild etwa eine Marihuana-Pflanze?!?!


Nach einem Tee und einigen Trockenkuchen, fuhren wir um 14.00 Uhr mit dem Bus nach Pyay. Der Bus war sehr gut, aber auch teuer. Doch auf den Abendbus konnten wir aufgrund des Zeitdruckes nicht warten. Wir erfuhren auch schnell, warum die Preise so drastisch gestiegen sind. Grund ist nicht nur das Benzin, sondern es sind vor allem die zahlreichen Checkpoints, an denen den Busunternehmen jedesmal Geld abgeknuepft wird.

Die Fahrt war langweilig. Es ging eigentlich die ganze Zeit durch die Dry Zone, in der viel angepflanzt wurde. Die Strasse fuehrte natuerlich einmal mehr durch die endlosen, riesigen und wunderschoenen Alleen. Zwischendurch machten wir noch einen Teestop mit leckerem Kuchen. Kurz vor Pyay erreichten wir fuer kurze Zeit die Ufer des Ayaryawadys, genau richtig zum Sonnenuntergang.

Pyay erreichten wir gegen 20.00 Uhr. Wir waren wieder einmal planlos, was das Hotel anging. Es gab einige um den Busbahnhof, doch Touristen durften hier groesstenteils nicht naechtigen. Alleister brauchte immer ein bisschen laenger, um Dinge zu planen oder auszuhandeln. Wir uebernahmen es irgendwann wieder, als es uns zu lange dauerte.

Es ging mit der Rikscha (Trischa, wie ueberall in Myanmar) eine ganze Weile in den Ort. Unser ausgewaehltes Hotel war geschlossen, der Junta wegen. Als wir weiterlaufen wollten, wurden die Fahrer grantig, da sie keine Provision mehr abgreifen haetten konnten. Da der Preis bis hierher sehr guestig war, liessen wir uns die wenigen Meter zu einem von zwei Hotels bringen.

Der Preis war mit 10 Dollar fuer das Doppelzimmer in Ordnung, inklusive Fruehstueck natuerlich. Joe ging schnell ins Bett, Simon noch mit Alleister abendessen. Es gab uebrigens ein weiteres Problem. Es fuhr kein Bus morgen Frueh an die Kueste. Angeblich gab es nur Nachtbusse.
Nicht schon wieder so eine Nacht!!!

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