Der Bus, der direkt nach Bagan fahren sollte, fuhr wie alle Busse hier im Land sehr frueh ab. Fuer uns war 5.00 Uhr jedoch zu frueh. Also entschlossen wir uns ein weiteres Mal die Strecke Schritt fuer Schritt zu absolvieren, natuerlich mit erhoehtem Risiko am Zielort anzukommen.
Diesem Risiko bewusst, machten wir uns nach dem Fruehstueck um 7.00 Uhr mit dem tagszuvor bestellten Taxi zur Junction, 11 Km noerdlich an der Hauptverkehrsstrasse Taungiy - Meiktila. Kurz nachdem wir dort angekommen waren, stand auch schon der erste Minibus an der Strassenseite, der uns einsammelte. Die Preise, fuenf Dollar nach Meiktila, waren aufgrund der Oelpreiserhoehungen zwar gestiegen, doch immer noch vergleichbar mit den uebrigen Nachbarlaendern.
Joe hatte den besten Platz, direkt auf der Fahrerbank, weil der Bus schon brechend voll war. Es ging ueber die Plateaus in Richtung Kalaw, dem Trekkingparadies inmitten von Pinienwaeldern. Zwischenzeitlich hielten wir eine kanppe Stunde in einer kleinen Stadt. Weshalb? - Das wussten wir leider auch nicht.
Von Kalaw aus ging es weiter die bewaldeten Berge hinunter ins Tal des Ayaryawadys. Es wurde wieder allmaehlich warm. Trotz der Kaelte war die Hinfahrt auf dem Dach gemuetlicher. Der Sitzabstand war gleich Null, Joe hatte die Frontscheibe vor den Knien, Simon und Allaister ein paar Saecke unter den Beinen und den Fahrersitz vorne weg.
Meiktila erreichten wir gegen 14.00 Uhr. Eigentlich war es schon recht spaet, wollten wir doch noch weitere 140 Kilometer nach Bagan fahren. Am Busbahnhof wurden wir dann auch noch enttaeuscht. Es sollte erst um 17.00 Uhr der naechste Bus fahren und das von einer anderen Haltestelle.
Also fuhren wir mit Mopeds zu diesem Bussstand. Hier war so rein gar nichts los. Joe war stinkig, dass wir uns haben hier herlotsen lassen. Seiner Meinung nach haetten wir noch nach anderen Moeglichkeiten suchen koennen. Er begnuegte sich mit ein wenig Betelnuss, waehrend Simon und Allaister sich mit einer Burmesin unterhielten.
Als wir uns dann im Strassenlokal vor der Fahrt noch einmal staerken wollten und Essen bestellt hatten, hielt unser Bus auch schon vor der Baracke auf der anderen Strassenseite, und das zu frueh. Schnell cancelten wir die Bestellung, liessen die fertigen Nudeln einpacken und gingen auf das Dach des Busses. Im Innenraum war leider kein Platz mehr fuer uns.
Das Dach war bequemer als auf dem Pick-up. Wir hattem mehr Platz und die Federung des Busses schien auch besser zu sein. Nichtsdestotrotz, die Strasse war durchweg seit Inle bescheiden, einspurig, loechrig und nun wurde das Land auch noch wieder wellig. Es ging durch die Daemmerung auf und ab, Gas geben und bremsen. Die landschaftliche Schoenheit hielt sich auch in Grenzen, aehnlich einer Savanne, kaum Einwohner, ein paar Palmen.
Ab 18.00 Uhr sah man dann gar nichts mehr, ausser die Scheinwerfer des Busses, die in alle Richtungen abstrahlten. Auf einmal war es stockduster. Der Bus hielt. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die Batterie geflickt werden musste. Gott sei dank hatte Joe seine Headlamp mit, die anderen Funzeln brachten es nicht weit. Ein paar Kilometer spaeter hielten wir dann ein weiteres Mal, Dinnertime, wie nervieg.
Es ging dann noch weitere zwei Stunden auf dem Dach weiter, bis wir eine kleinere Stadt erreichten. Hier sollten wir dann in den Bus einsteigen. Die Strasse wurde besser und so heizten wir mit moerderischem Tempo die letzten 40 Meilen innerhalb von einer Stunde nach Bagan. Das Klappern und Quitschen im Bus war schon extrem.
Kurz vor Bagan ein weiterer Stop, wir mussten zehn Dollar abdruecken, offiziel war es die Besuchergebuehr. Gegen 22.00 Uhr fuhren wir mit Rikschas (diesmal seitlich am Fahrrad angebracht) angeblich umsonst zu einem ganz netten und guenstigen Hotel (10 Dollar). Wir entsschieden und zu bleiben. Trotzdem sollten wir 3000 Kyat (1 Dollar = 1200 Kyat) fuer die Rikschafahrt bezahlen. Wir zahlten natuerlich, entschlossen jedoch nicht einen von den Fahrern morgen frueh fuer unsere Kutschenfahrt (abends Rikscha fahren, tagsueber Kutsche mieten, ein hartes Leben) durch die Tempelanlagen Bagans zu waehlen. So etwas macht man einfach nicht, schon gar nicht mit uns.
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